Dienstag, 4. Mai 2010

Waffenstillstand in Darfur steht auf der Kippe


Nachdem sich in Darfur beide Seiten in den vergangenen Tagen gegenseitig den Bruch des Waffenstillstandes vorwarfen und die Gefechte dort mindestens 58 Menschen des Leben kosteten, steht nun der Waffenstillstand in der Region zur Disposition. Eine der wichtigsten Akteure für den dortigen Frieden, die Rebellengruppe Justice and Equality Movement (JEM) hat angekündigt, die kommenden Friedensgespräche boykottieren zu wollen. Im Laufe der vergangenen Woche hätte die Regierung des Sudan nach JEM-Angaben Luftschläge und Aktionen am Boden befohlen und so den Waffenstillstand gebrochen. Deshalb haben die Rebellen die laufenden Gespräche abgebrochen. 

Bereits einige Tage nach dem Waffenstillstand vom Februar soll es mehrere Hundert Tote gegeben haben. Sowohl Regierungstruppen, als auch Rebellen proklamierten damals den Sieg, ohne die Verletzung des Waffenstillstands weiter zu thematisieren. Nun soll eine neue Offensive bevorstehen. Da auch andere Gruppen schon im Februar an den Verhandlungen nicht teilnahmen, steht der Friedensprozess schon nach zwei Monaten vor dem Aus. Nur noch ein Zusammenschluss kleinerer Gruppen scheint sich an die Bedingungen zu halten. Doch bei weiteren Verletzungen seitens der Regierungsarmee und anderer Rebellengruppen, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Vertrag nicht mehr das Papier auf dem unterschrieben wurde, wert ist. Die Regierung in Khartum wies alle Vorwürfe zurück und verkündete, es habe keinerlei Kämpfe gegeben. 

Im Fall der vergangenen Woche ist der tatsächliche Verlauf und die Beteiligung wirklich noch unklar. Doch bereits Anfang März wurde deutlich, wie wenig Interesse die Zentralregierung hat die Situation in Darfur mit Hilfe von Konzessionen friedlich zu lösen. So dürften zu den bisher mehr als 300.000 Toten des Konflikts in den kommenden Wochen viele weitere hinzukommen. Wie viele Dörfer den Kämpfen bisher zum Opfer gefallen sind und die Bewohner ganzer Landstriche (insgesamt mehr als 2,5 Millionen) fliehen mussten, verdeutlicht folgende US-Karte vom April diesen Jahres:


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