Sonntag, 25. April 2010

Fast 60 Tote und mehr als 80 Verletzte bei Kämpfen im Sudan


Die ganze Region schaut auf die Wahl und deren Ergebnisse in Afrikas größtem Staat. Im Schatten des historischen Votums zeigt sich aber wieder einmal, dass der Weg zum Frieden trotz mehrerer Abkommen noch weit ist. Zentral für die Wahl und das Autonomie-Referendum des Südens ist das Friedensabkommen aus dem Jahr 2005. Hinzu kommen weitere Friedensabkommen mit bewaffneten Gruppen in Darfur, die erst Ende Februar unterzeichnet wurden. Doch schon wenige Tage danach gab es Berichte über mehrere Hundert Tote, bei Kämpfen zwischen Rebellen und Armee.

Am Donnerstag dieser Woche warnte die größte Gruppe Justice and Equality Movement (JEM) vor einem Angriff von Regierungstruppen. Es werde eine Offensive vorbereitet, sagte ein Sprecher. Dies wäre ein weiterer Rückschlag für die vom Krieg gebeutelte Region im Westen des Sudan.

Die Umstände der heutigen Kämpfe und der mindestens 58 Toten und 85 Verwundeten sind aber noch unklar. Beobachter vor Ort sprachen von Gefechten zwischen dem Rizeigat-Stamm und der Sudan People's Liberation Army (SPLA), also den Streitkräften des Südsudan. Die Auseinandersetzung habe sich dabei am Zugang zu Wasserstellen und um eine Verletzung der Grenze entzündet. Die SPLA gab aber an, von Männern in Uniformen der regulären Armee angegriffen worden zu sein. Ein SPLA-Vertreter sprach dann auch von einem Angriff von Regierungstruppen.

Inwiefern dies eine Taktik zur Provokation der Regierung darstellt, oder sich die Berichte über eine staatliche Offensive bewahrheitet haben, ist damit bisher noch unklar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen