Samstag, 24. April 2010

Rebellen-Angriff in Eritrea fordert mindestens elf Todesopfer



Rebellen haben nach eigenen Angaben in Eritrea elf Regierungssoldaten getötet und Dutzende verwundet. die Gruppen Red Sea Afar Democratic Organisation (RSADO) und die Eritrean National Salvation Front (ENSF) überfielen dabei mehrere Lager der Armee und erbeuteten die vorrätigen Waffen. Die Lager seien daraufhin völlig zerstört worden und die stationierten Soldaten geflohen. Eine Stellungnahme der Regierung gab es nicht.

Hintergrund ist der Vorwurf der amtierende Präsident Isaias Afwerki würde die Macht nicht wie versprochen aufteilen. Bereits Mitte Februar töteten Rebellen mindestens 17 Angehörige des staatlichen Geheimdienstes, Anfang Januar wurden mehr als zwei Dutzend Soldaten getötet. Über die Verluste der Rebellen wurde jeweils nichts bekannt. Viele verschiedene Rebellengruppen konkurrieren nach dem formalen Friedensschluss nach einem jahrzehntelangen Bürgerkriegs um Anteile an der Macht. 



Zudem beschlossen die Vereinten Nationen im Sicherheitsrat Sanktionen gegen Eritrea, weil die Regierung in Asmara somalische Rebellengruppen unterstützt haben soll. Die Scharmützel in Somalia sehen viele Beobachter als einen Stellvertreterkkonflikt zwischen Eritrea und Äthiopien. Die schlechten Beziehungen zu Äthiopien und auch zum Nachbarland Dschibuti, mit dem es seit Mitte 2008 immer wieder zu Zusammenstößen im umstrittenen Grenzgebiet kam, sind weitere Dimensionen des Konflikts. 

Eritrea gilt als eines der ärmsten Länder Welt. Ein nahezu unbekannter Konflikt mit Äthiopien forderte Ende der 90er-Jahre mehr als 70.000 Tote. Mehr als 30 Jahre lang litt die Region zuvor schon unter dieser Auseinandersetzung, die 1991 endete um dann ein knappes Jahrzehnt später wieder aufzuflammen. 

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