Mittwoch, 26. Mai 2010

UN zieht Friedenshüter aus dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik ab


Die Regierung des Tschad hatte die UN aufgefordert die dort stationierten Friedenshüter abzuziehen. Der UN-Sicherheitsrat gab diesem Ansinnen statt. Schon bis zum 15. Juli sollen 1.100 Mann abgezogen werden. Dann verbleiben noch 2.200 Soldaten, davon 1.900 im Tschad und 300 in der Zentralafrikanischen Republik. Ab dem 15. Oktober sollen dann die restlichen Truppen abgezogen werden. Insgesamt umfasste die MINURCAT-Mission noch etwa 3.800 Menschen in den beiden Ländern.

Vertreter von NGOs und lokale Beobachter befürchten starke negative Effekte für die mehr als 400.000 Flüchtlinge und Binnenvertriebenen (IDPs) in der Region. Nicht nur die Verteilung von Hilfsgütern würde erschwert, sondern auch die grundsätzliche Sicherheit sei in Gefahr. Das Flüchtlingsprogramm der Vereinten Nation kündigte schon an, seine Aktivitäten einzuschränken. Allein aus dem benachbarten Sudan sind 250.000 Menschen auf die Zuflucht und die Hilfe im Tschad angewiesen. Sie wurden im Zuge des Darfur-Konflikts vertrieben, bzw. mussten fliehen, weil ihre Dörfer zerstört wurden.

Erst in den vergangenen Wochen hat sich in Darfur die Lage wieder verschlechtert. Hunderte Tote bei Kämpfen könnten weitere Flüchtlinge nach sich ziehen. Idriss Deby, der Präsident des Tschad hatte jedoch die Anwesenheit der UN-Mission als nicht mehr notwendig bezeichnet. Sie sei ohnehin gescheitert. Doch die Argumentation sowohl des Präsidenten, als auch des Sicherheitsrates ist eher dünn. So heißt es in einem Artikel von In Depth News:
But with new agreements on border security between Chad and Sudan, and with the Chadian Government stating that MINURCAT was not strong enough to provide complete security, the Government said in February that it felt it was better for Chadian forces to take over.
Earlier in May Under-Secretary-General for Humanitarian Affairs John Holmes said he was “extremely worried” about the potential impact of a withdrawal on the civilians that the UN has been trying to help in eastern Chad.
In a statement issued by his spokesperson on May 25, Ban said the new mandate will allow MINURCAT’s civilian component to work with the Government to consolidate gains achieved so far and help it to develop plans for their sustainability after December 31.

Doch wie die Truppen des Tschad die Sicherheit alleine gewährleisten sollen, wird nicht gesagt. Zudem agiert auch wieder vermehrt die Rebellengruppe Lord´s Resistance Army (LRA) in diesem Gebiet. Außerdem gab es bei Kämpfen zwischen Rebellen und regulären Truppen Ende April mehr als Hundert Tote.

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