Samstag, 24. April 2010

Bis zu 47 Zivilisten sterben durch die kongolesische Armee - UN versprechen besseren Schutz


Zunächst war von dem Vorfall am Osterwochenende nur bekannt geworden, dass bei Gefechten zwischen zwei verfeindeten Stämmen im Nordwesten des Kongo, in der Provinz Equateur, mindestens 26 Menschen getötet wurden. Dabei griffen Angehörige einer Stammesgruppe u.a. auch das Parlament und den Flugplatz an. Die kongolesische Armee (FARDC) konnte erst nach langen Gefechten wieder die Kontrolle übernehmen. Ein Soldat und zwei UN-Mitarbeiter starben. Zu den bisher genannten Toten wurde nichts bekannt. Doch nun gibt es Berichte, dass mindestens 47 Menschen getötet wurden und darunter mindestens elf Zivilisten seien. Die BBC berichtet, dass eine lokale Menschenrechtsgruppe auch den Tod von 31 weiteren Menschen untersuchen würde. Die Toten sollen auch nicht im Gefecht gestorben, sondern exekutiert worden sein.
Erst die Unterstützung von UN-Truppen beendete den Kampf, der von einer Auseinandersetzung um Fischerei-Rechte ausgelöst wurde. Der Chef der MONUC-Mission und Abgesandte des Generalsekretärs Alan Doss versprach bei einem Besuch in Mbandaka einen besseren Schutz der Zivilisten. Zudem rief er alle Parteien zum Gewaltverzicht auf. Doch noch in diesem Jahr soll der Abzug der MONUC-Mission teilweise beginnen, vor allem aus dem relativ ruhigen Nordwesten. Und die FARDC gilt als äußerst brutal und hat zahlreiche ehemalige Rebellen in ihren Reihen. Ob diese die Sicherheit gewährleisten kann und will, kann nur schwer eingeschätzt werden.

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