Dienstag, 2. März 2010

Kongolesische Armee tötet mindestens 24 FDLR-Mitglieder - Trotz einiger Erfolge im Kampf gegen die Rebellen operieren Bewaffnete in weiten Teilen der DRC


Mindestens 24 Kämpfer der "Forces démocratiques de libération du Rwanda" (FDLR) sind in der Demokratischen Republik Kongo durch reguläre Truppen und andere Milizen getötet worden. Ein Sprecher sagte, dass bereits Mitte Februar mehrere Rebellen in Süd-Kivu von rivalisierende Gruppen überfallen und getötet wurden, am Sonntag seien bei Zusammenstößen zwischen der FDLR und der kongolesischen Armee mindestens 15 Hutu-Rebellen getötet worden, am Freitag seien es neun gewesen. Ein Offizier der Armee (FARDC) sei dabei den Kämpfen zum Opfer gefallen. 

Die FARDC hat zum wiederholten Male eine Offensive gegen die in der Region operierenden Rebellengruppen gestartet. Neben der militärischen Strategie wird auch versucht, ehemalige Rebellen in die regulären Streitkräfte einzubinden. Die "Operation Amani Leo" ("Frieden heute") soll diesen Monat enden. Ob sie dazu beitragen kann die zahlreichen Rebellengruppen zu zerschlagen muss bezweifelt werden. Zumeist weichen sie einfach in die Nachbarländer der DRC, wie die Zentralafrikanische Republik aus und verüben dort ihre Verbrechen. Ende November waren in Deutschland zwei Führer der FDLR festgenommen worden, im Januar wurde ein  Anführer einer Gruppe von Tutsi-Rebellen namens "Congrès national pour la défense du peuple" (CNDP), die ebenfalls für zahlreiche Verbrechen und Gewaltakte in der Region verantwortlich gemacht wird, in Ruanda verhaftet:


Eine wirkliche Befriedung des jahrelangen Konflikts, der zwischen zwei und vier Millionen Menschen das Leben kostete ist deswegen aber nicht abzusehen. Zwar sollen die FDLR und die CNDP geschwächt sein, doch in das von der CNDP kontrollierte Territorium sind schon wieder neue Kämpfer eingesickert.

 
 Washington Post

Zudem operiert im Norden weiter die "Lord's Resistance Army" (LRA) an, die erst ankündigte ihren bewaffneten Kampf aufgeben zu wollen und wenig später innerhalb kurzer Zeit mindestens 100 Menschen tötete. Es bleibt offen, wie die Strategie der etwa 20.000 UN-Truppen und der kongolesischen Armee auf lange Sicht aussehen soll. Bisher erscheinen alle Versuche als bloße Reaktionen auf die immer wieder aufflammende Gewalt.

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