Dienstag, 20. April 2010

In vielen Regionen Kolumbiens regiert die Angst - Armee des Ecuador erschiesst zwei FARC-Rebellen


Es ist ein sogenannter "low-level"-Konflikt der in Kolumbien seit 40 Jahren Opfer fordert und er ist fast aus dem Blickfeld der Welt verschwunden. Selbst die USA, die sich im Kampf gegen den Drogenanbau und -schmuggel engagieren, vernachlässigen die zahlreichen Konfliktquellen und verpassen es auch dadurch eine wirkliche Lösung herbeizuführen. Eine bloße Vergrößerung der Präsenz und eine vermehrte Ausbildung der Armee hat bisher nur zu erhöhten Spannungen in der Region geführt. Beobachter befürchten ein regionales Wettrüsten.
 
Mitte März wurde in Kolumbien gewählt und den Sicherheitskräften gelang es die Wahlen in einem friedlichen Rahmen verlaufen zu lassen. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht zu massiven Unregelmäßigkeiten, wie den Kauf von Stimmen kam.  

 Le Monde

Doch in vielen Regionen haben die Menschen größere Sorgen und Ängste - nämlich um ihre Sicherheit. Viele bewaffnete Gruppen agieren im ganzen Land, genährt von den Einnahmen des Drogenhandels. Die Armee geht einerseits brutal gegen die Guerilla-Armeen vor und nimmt dabei oft keine Rücksicht auf Zivilisten. Andererseits ist sie auch in die illegalen Geschäfte verwickelt, oder begeht andere Verbrechen. So wurden Mitte Januar mehr als ein Dutzend Soldaten angeklagt, weil sie drei Jugendliche verschleppt, ermordet und danach als Rebellen ausgegeben haben sollen. In den vergangenen 15 Jahren sollen laut der Staatsanwaltschaft mehr als 27.000 Menschen von bewaffneten Gruppen verschleppt worden sein. Der Großteil von ihnen wurde ermordet oder sie gelten weiter als vermisst.


An der Grenze zwischen Kolumbien und Ecuador sind am Sonntag zwei Mitglieder der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia, besser bekannt als FARC erschossen worden. Sie bewegen sich relativ frei in der Grenzregion. 2008 überschritten Soldaten aus Ecuador die Grenze und griffen ein Lager der militanten Kämpfer an, was massive Spannungen zwischen den beiden Ländern auslöste. Zumeist erregen nur die Nachrichten von Gefechten zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der "revolutionären Volksarmee" größere Aufmerksamkeit. Doch agieren in Kolumbien eben noch zahlreiche weitere bewaffnete Gruppen. Ein Beispiel ist eine Grafik des ganz normalen Wochenreports der UN, der Vorfälle von einigen wenigen Tagen Anfang April zeigt:

OCHA

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