Samstag, 20. März 2010

Vorwürfe an Pakistan - Verhaftungen der vergangenen Wochen sabotieren Friedensgespräche


Es waren viele Erfolgsmeldungen, welche die pakistanischen Behörden in den vergangenen Wochen verkünden konnten. Festnahmen und Tötungen hochrangiger Taliban-Führer sollten die Entschlossenheit des Landes im Terrorkampf demonstrieren und Gerüchte über eine Zusammenarbeit zwischen dem pakistanischen Geheimdienst ISI mit den Taliban zerstreuen. Nun erhebt der ehemalige UN-Botschafter für Afghanistan Kai Eide schwere Vorwürfe. Pakistan soll die Taliban-Kämpfer nur festgenommen haben, um die Gespräche zwischen afghanischer Regierung, den Taliban und internationalen Partnern zu torpedieren und unter Kontrolle zu bekommen. Die "taz" schreibt:
Kai Eide sagte der britischen BBC: "Die Pakistaner haben nicht die Rolle gespielt, die sie hätten spielen sollen." Sie hätten wissen müssen, welche Rolle die Festgenommenen hatten, so der norwegische Diplomat. Er leitete seit März 2008 die UN-Mission in Kabul. Die Festnahmen von laut Eide 10 bis 14 Taliban-Führern im Februar hätten die Gespräche, die er als "Gespräche über Gespräche" bezeichnete, gestoppt. Die Frage, ob Pakistan dies getan habe, weil es nur Gespräche unter seiner Kontrolle wolle, bejahte Eide.
Hier der Ausschnitt aus dem Interview mit der BBC. Eide wirft der pakistanischen Seite weiter vor, gezielt einen Abbruch der Gespräche provozieren zu wollen.



Auch heute wurden in Karatschi wieder drei Taliban-Kämpfer festgenommen. Die Männer seien in einer Bombenwerkstatt nach einem Feuergefecht verhaftet worden.

Währenddessen kam es nahe Peshawar, in der Provinz Darra Adamkhel zu einem tödlichen Zwischenfall. Nachdem Mitte der Woche mehr als 50 Taliban-Kämpfer einen Checkpoint angegriffen hatten und sich stundenlange Gefechte mit Regierungssoldaten lieferten, wurde dort eine Ausgangssperre verhängt. Zwei zivile Busse, welche trotzdem unterwegs waren wurden daraufhin beschossen. Dabei starben mindestens zwei Zivilisten. 

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