Dienstag, 16. März 2010

Der palästinensische Volkszorn wütet in Jerusalem - Hamas demonstriert ihren Einfluss auf der Straße - Israel zunehmend in der Kritik


Die Proteste reißen in Jerusalem nicht ab. Im Osten der Stadt ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Nach Polizeiangaben hatten Hunderte militante Jugendliche Steine geworfen und Reifen angezündet. Etwa 40 Palästinenser sollen nach Angaben von Ärzten verletzt worden sein. Die Auseinandersetzungen dauern damit in unterschiedlicher Intensität schon seit mehreren Wochen an. Aktuelle Bilder aus Jerusalem liefert AP:


Nach der Einweihung einer restaurierten Synagoge hatte die extremistische Hamas zu einem so genannten "Tag des Zorns" aufgerufen, dem gingen weitere Proteste gegen den Neubau von Wohnungen in Teilen Jerusalems und die Aufnahme zweier religiöser Stätten in die israelische Denkmalschutzliste voraus. Auch in dem von der Hamas kontrollierten Gaza-Streifen gingen Tausende Menschen auf die Straße und protestierten ebenfalls gegen die jüngsten Ankündigungen Israels zum Siedlungsausbau in Ost-Jerusalem. Diese belasten die Bemühungen der USA um eine Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses.

Der US-Sondergesandte George Mitchell verschob kurzfristig einen für diesen Dienstag geplanten Besuch in Israel. Offiziell aus logistischen Gründen. Israelische Vertreter versuchten die Wogen zu glätten. Ein Sprecher der Polizei sagte, er glaube nicht an den Ausbruch einer Dritten Intifada. Die Vereinten Nationen dagegen, zeigten sich alarmiert von der neuen Gewalt. Ein UN-Sprecher zeigte sich enttäuschend und sagte, die neuen Siedlungspläne seien frustrierend und nicht hilfreich. Die Proteste demonstrieren die Macht der Hamas, die immer noch weit über den Gaza-Streifen hinausreicht und deren Führung es immer noch genau versteht den Volkszorn zu entfesseln. Israel lieferte aber auch mit gebrochenen Versprechen über einen Siedlungsstopp und die mutmaßliche Ermordung eines hochrangigen Hamas-Mitglieds in Dubai, sowie mit den aktuellen Vorfällen eine steile Vorlage. Zur US-Reaktion ein aktueller Bericht von ITN-News:


Den Zorn der USA, den sowohl Außenministern Hillary Clinton, Vize-Präsident Joe Biden, aber auch Präsident Barack Obama ob des Vorgehens Israels zum Ausdruck gebracht haben, hat das kleine Land am Mittelmeer wohl unterschätzt. Denn erst in der vergangenen Woche kursierte ein geheimer Regierungsbericht, der von dem Widerwillen der USA sich im Nahost-Konflikt zu engagieren, sprach.Doch Israel ist geübt im Aussitzen von diplomatischen Eiszeiten und so wies Israels Premier Benjamin Netanyahu dann auch die US-Forderungen zurück. Keine Regierung in den vergangenen 40 Jahren hätte auf den israelischen Siedlungsbau verzichtet, sagte er. Und er wird das auch nicht tun, war der Satz, der darin mitschwang.

Zusammenfassend auch eine aktuelles Feature von Link-TV zu den Zusammenstößen und den Rekationen auf palästinensicher und israelischer Seite:


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