Vergangenen Freitag sind in der ostpakistanischen Stadt Lahore bei Selbstmordanschlägen mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwei Attentäter sprengten sich auf dem Gelände einer Grabstätte eines islamischen Heiligen in die Luft. Etwa 175 Menschen seien verletzt worden. Die Angreifer zündeten mit Kugeln gefüllte Bomben, um die Opferzahl zu maximieren. Ein Video des chinesischen Senders CCTV zeigt den Moment des Anschlags:
In den vergangenen Monaten wurde Lahore, die zweitgrößte Stadt des Landes, immer wieder Ziel von Anschlägen. Ende Mai wurden bei zeitgleichen Anschlägen auf zwei Moscheen mehr als 90 Menschen getötet. Während des Freitagsgebets eröffneten die Angreifer das Feuer auf Anhänger der Ahmadi-Sekte und warfen Granaten in die Gotteshäuser. Einer der Attentäter zündete zudem einen Sprengstoffgürtel. Am 12. März wurden zudem bei einem Selbstmordattentat mehr als 55 Menschen getötet und mehr als 130 verletzt. Wie damals, demonstrierten auch nun wieder aufgebrachte Gläubige gegen die, ihrer Meinung nach, zu laxen Sicherheitskontrollen. Hunderttausende Menschen besuchen jedes Jahr den Schrein.
In Teilen der pakistanischen Öffentlichkeit wird auch das Engagement der USA und die Zusammenarbeit der eigenen Regierung mit den Vereinigten Staaten für die anhaltende Gewalt verantwortlich gemacht. Die USA würden "Muslime in Afghanistan und den Stammesgebieten töten", die Reaktion seien dann die Selbstmordattentate, allerdings auf die eigene Bevölkerung und die eigenen Glaubensbrüder. Denn der Schrein wird nicht nur von Schiiten, sondern auch von Sunniten besucht.
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