Montag, 5. Juli 2010

Blutige Tage in Mogadischu: Rebellen und Armee töten und verwunden Dutzende


Mindestens 35 Tote seit dem Ende der vergangenen Woche, zumeist Zivilisten, wurden bei schweren Gefechten getötet. So starben 17 Menschen, als sie vor heftigem Mörserfeuer Schutz suchten und dabei getötet wurden. 93 Menschen wurden verletzt und in die überfüllten und schlecht ausgestatteten Krankenhäuser gebracht. Die meisten Opfer wurden durch Artielleriefeuer im Schutz ihrer Häuser getötet


Die Rebellen der Al-Shabab reklamierte den Sieg für sich, allerdings gab es keine entscheidende Landnahme an den unüberschaubaren und ständig wechselnden Grenzverläufen der somalischen Hauptstadt. Unter den Toten befinden sich auch zwei ugandische Friedenshüter der AU-Mission. Die Zentralregierung, die nur einen Bruchteil der Stadt beherrscht kündigte an, weiter gegen die extremistischen Kämpfer vorgehen zu wollen, was weitere zivile Opfer befürchten lässt. Auch nach dem blutigen Wochenende gingen die Kämpfe weiter, Angaben über Opfer gibt es (noch) keine.

Die Regierungschef der Nachbarstaaten debattierten am Montag über das weitere Vorgehen in Somalia. Sie forderten die Ablösung der Mission der Afrikanischen Union, zugunsten der UN. Inwiefern dies aber den Konflikt befrieden soll, ist unklar. Die politische Stimmung lässt ohnehin keine solche Entscheidung zu, da die Bereitschaft der internationalen Gemeinschaft fehlt, Truppen in den zerfallenen Staat zu entsenden. Vor der AU-Mission engagierte sich der große Nachbar Äthiopien in dem Land, verteidigte damals aber vor allem seine nationalen Interessen.

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