Die Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern kommen nicht zur Ruhe. Am heutigen Montag griff eine Patrouille der israelischen Marine im Küstenbereich vor dem Gazastreifen eine Gruppe Palästinenser an und erschoss vier Männer. Ein israelischer Armeesprecher sagte, die "Mitglieder eines Terrorkommandos" seien unterwegs zu einem Anschlag in Israel gewesen. Sie hätten Taucheranzüge getragen.
Nur eine Woche nach der Tötung von neun Besatzungsmitgliedern eines Schiffskonvois deutet alles auf eine weitere Eskalation hin. Im Gegensatz zum heutigen Vorfall, wurden am vergangenen Dienstag fünf Palästinenser getötet, ohne dass es von der Öffentlichkeit bemerkt wurde. Zwei Menschen starben, als sie versuchten auf israelisches Gebiet vorzudringen, drei Männer wurden durch einen Luftschlag getötet, nachdem sie Raketen abgefeuert hatten. Damit erhöht sich die Zahl der Toten der vergangenen Tage in und um den Gaza-Streifen auf insgesamt 18. Währenddessen wurden heute bei einem israelischen Luftangriff auf militante Palästinenser im nördlichen Gazastreifen zwei weitere Menschen verletzt, einer von ihnen schwer. Nach Angaben der Armee waren sie dabei, Raketen auf israelisches Gebiet abzufeuern.
Mit Hilfe einer neue diplomatischen Initiative soll die Krise etwas entschärft werden. So schlugen mehrere Vertreter der EU-Staaten vor, Grenzhüter zu entsenden, um den Waren- und Personenverkehr von und nach Gaza abzuwickeln und so die Blockade zu lockern. Die im Gaza-Streifen regierende Hamas-Bewegung unterstützt die diplomatische Initiative der Europäischen Union. Wie Medien zuvor unter Hinweis auf den spanischen Außenminister Miguel Angel Moratinos mitgeteilt hatten, haben die Europäer die Absicht, den Quartett-Vorschlag (EU, UNO, Russland und USA) zur Stationierung von EU-Beobachtern an der Grenze des Gaza-Streifens zu Ägypten und zur Präsenz der europäischen Kriegsmarine an der Küste der Enklave zu übergeben. Damit könnte der Hafen von Gaza geöffnet werden.
Die europäischen Beobachter stehen seit 2005 am Grenzübergang Rafah, wurden aber zwei Jahre später, nach dem Machtantritt der Hamas im Gaza-Streifen, abgezogen. Gleichzeitig bleibt es fraglich, ob Israel dieses Ansinnen unterstützen wird. Schon 2005 wurde lange mit Ägypten verhandelt und es gab strenge Auflagen für den Verkehr von Menschen und Waren.
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