Dienstag, 8. Juni 2010

50 ausländische Arabischschüler im Jemen unter Terrorverdacht verhaftet - Kämpfe im Süden kosten mindestens fünf Menschen das Leben


Sicherheitskräfte haben in den vergangenen Wochen im Jemen etwa 50 Arabischschüler wegen Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Qaida verhaftet. Darunter sollen auch mindestens 12 US-Amerikaner, sowie Briten und Franzosen sein. Der Zeitungsbericht der jemenitischen Zeitung Al-Hayat nennt Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden als Quellen. Von den jeweiligen Botschaften gab es bisher keine Stellungnahmen. Die Verhaftungen gelten als Reaktion auf den gescheiterten Anschlag eines Nigerianers auf einem Flug in die USA im Dezember. Seitdem würden Arabischschulen verstärkt überwacht.

Beobachter sehen hinter den Anti-Terror-Bemühungen der Regierung aber auch den Versuch von anderen Konflikten in dem Land abzulenken. Nicht nur der durch die hohen Opferzahlen ins Bewusstsein gerückte Krieg im Norden des Landes gefährdet die Sicherheit der Bewohner, auch im Süden gibt es eine starke Sezessionsbewegung, die seit Monaten mit Demonstrationen auf der Straße und bewaffneten Angriffen die Regierung zu Reaktionen zwingt. Die fallen zumeist drastisch aus. Viele werfen der Zentralregierung in Sana´a deswegen auch vor, keine Kompromisse machen zu wollen und so für keine politische Lösung offen zu sein. So wurden heute fünf Menschen bei schweren Gefechten getötet, als die Armee gegen Bewohner in der Provinz ad-Dali´ vorging, die auf ihren Häusern die Flagge mit dem Symbol des angestrebten unabhängigen Südjemen gehisst hatten.

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