Donnerstag, 20. Mai 2010

Ausnahmezustand in Kirgistan - zwei Tote nach Gewalt bei Großdemonstrationen


Diesmal stehen sich nicht Regierung und Opposition in Kirgistan gegenüber, sondern zwei ethnische Gruppen. In der südlichen Stadt Jalal-Abad bewarfen Kirgisen und Usbeken sich gegenseitig mit Steinen. Die Sicherheitskräfte schossen zunächst in die Luft, als Kirgisen versuchten in das andere Lager vorzudringen, wurde allerdings scharf geschossen. Dabei wurden mindestens zwei Menschen getötet. Mehr als 70 wurden verletzt. Daraufhin rief die Regierung einen Ausnahmezustand aus, der zwei Wochen gelten soll. Doch nach örtlichen Angaben sollen sich auch heute wieder Tausende Menschen versammelt haben.
Die kirgisischen Demonstranten warfen den Usbeken vor, den ehemaligen Präsidenten Kurmanbek Bakijew zu unterstützen. Sie forderten die Verhaftung eines lokalen Führers. Doch die ethnischen Spannungen zwischen den beiden Bevölkerungsteilen reichen weit in die Zeit der Sowjetunion zurück und schlugen sich auch kurz nach dem Zusammenbruch des Ostblocks in massiver Gewalt nieder. Die Interimspräsidentin Rosa Otunbajewa sprach von einem Versuch die Gruppen gegeneinander aufzuhetzen. Sie will bis nächstes Jahr im Amt bleiben, obwohl eigentlich für den Oktober Neuwahlen angekündigt waren. Gleichzeitig will sie diesen Schritt aber in einem Referendum absegnen lassen. 

Die kirgisische Übergangsregierung hatte am 7. April nach blutigen Massenunruhen im Land die Macht übernommen. Der ehemalige Präsident Bakijew verließ am 16. April das Land und erklärte danach seinen Rücktritt. Doch auch in den folgenden Wochen kam es immer wieder zu Zwischenfällen. In der vergangenen Woche starben ebenfalls zwei Menschen im Süden des Landes, in weiten Teilen des Landes kam es zu größeren Demonstrationen. Dazu ein Beitrag von RussiaToday vom 16.Mai 2010 aus tendenziell russischer Sicht. Das Land unterstützt den Wechsel im Land:


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