Freitag, 2. April 2010

USA wollen sich vermehrt in Mexiko engagieren - Drogenkrieg fordert weiter täglich Dutzende Tote

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justiceinmexico.org

Was kann über diese Grafik hinaus geschrieben werden?

Die genaue Zahl? 2188 Tote bis zum 19. März im Jahr 2010.

Zu den Gründen der Eskalation? Vermehrte Einsätze der Polizei und Verteilungskämpfe nach dem Tod wichtiger Kartellbosse.

Zur weiteren Entwicklung? Die USA sorgen sich, dass sich die Morde auch auf nordamerikanisches Gebiet ausbreiten und drängen Mexiko weitere Soldaten zu entsenden.


Natürlich ist es mit diesen Sätzen nicht getan. Doch das Ausmaß der Gewalt in einem Land, in dem immer noch amerikanische Studenten Spring-Break feiern und Touristen nach Strand und Kultur gieren, macht sprachlos. Mehr als 10.000 Tote werden dieses Jahr erwartet. Eine Sicherheitsstrategie ist kaum erkennbar, vielmehr sind es Reaktionen, oft auch Überreaktionen der Streitkräfte. Die Gewalt unterhöhlt nicht nur die Sicherheit aller Einwohner, sondern auch die politischen Institutionen. Die USA wollen sich zwar vermehrt engagieren, doch auch ihre Forderungen und Zusagen sind von Hilfslosigkeit geprägt, bzw. bleiben leere Worte. Ein großer Teil des zugesagten Geldes fehlt noch, ob bloßes Training der Sicherheitskräfte die Lage entscheidend verändern kann, ist fraglich. Denn es sind eben auch schon mehr als 50.000 Soldaten und Spezialkräfte im Einsatz, die der Gewalt Einhalt gebieten sollen. Doch 17.000 Tote zeigen ein anderes Bild. Das einer Gewaltspirale.

An der anderen Grenze im Süden gibt es andere Probleme. Doch die sind nicht weniger bedrückend. Denn trotz aller Gewalt ist für viele Menschen aus Süd- und Mittelamerika, Mexiko ein Land der Hoffnung. Oder das Tor zum noch weiter entfernten Land der Träume, den USA. Viele trotzen widrigsten Bedingungen, um doch dann doch wieder im Elend zu landen. Oder Opfer der Kartellgewalt zu werden, die kaum ein Teil des Landes unbefleckt lässt. Dazu eine eindrucksvolle france24-Reportage vom 23.März:


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