Die Befürchtungen nehmen zu, dass die Präsidentschaftswahl gefälscht werden wird. Jeden Tag werden neue Details bekannt: Die sudanesische Notenbankdruckerei, die Bashirs Partei eigenmächtig mit dem Druck der Wahlzettel beauftragt hatte, musste zugeben, dass die Wahlzettel nur auf Arabisch gedruckt wurden. Im Südsudan aber ist Englisch die Amtssprache. Auch Berichte über Bestechungen von Stammesführern mehren sich. Die "International Crisis Group" deckte gestern in einem neuen Bericht auf, dass in der Bürgerkriegsregion Darfur, wo 19 Prozent aller sudanesischen Wähler leben, nur Unterstützer der Regierung registriert worden. Die meisten der 2,6 Millionen Vertriebenen hingegen, die als Oppositionsanhänger gelten, stehen nicht auf den Wählerlisten. Nach all diesen Vorbereitungen ist Bashir nicht bereit, auf die Wahl zu verzichten.