Sonntag, 7. März 2010

Mindestens 75 Tote bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen in Afghanistan


Im Nordosten von Afghanistan toben heftige Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen. Die Gefechte mit mindestens 75 Toten erinnern an den Bürgerkrieg der Jahre 1992 bis 1995, als die sowjetisch gestützte Regierung unter Präsident Najibullah schon abgesetzt und die Taliban noch nicht an der Macht waren und Milizen das Machtvakuum nutzen wollten, um ihre eigene Macht zu vergrößern.



An den Kämpfen am Wochenende soll unter anderem die Miliz Hizb-i-Islami des Warlord Gulbuddin Hekmatjar beteiligt gewesen sein. die auch schon in den Nachkriegswirren agierte. Beide Milizen sind der Regierung gegenüber feindlich gesinnt. Die Kämpfer lieferten sich nach Polizeiangaben in der Provinz Baghlan heftige Gefechte mit den Taliban um die Kontrolle mehrerer Dörfer. Beide Seiten beschossen sich mit Maschinengewehren und Panzerfäusten, dabei wurden 79 Menschen, darunter 19 Zivilisten, getötet. Die Truppen der Regierungsarmee würden das Geschehen beobachten und einen Einsatz vorbereiten,  hieß es, was wohl bedeutet, dass sie es nicht eilig hat, das Abschlachten der Feinde untereinander zu beenden. All das geschieht auf dem Rücken der Zivilbevölkerung.

Bei allen Berichten um Gewalt seitens der Taliban und Operationen der NATO wird die Macht der Clans und deren Milizen schnell vergessen. Dabei ist in vielen Regionen ohne deren Zustimmung auch kein Agieren der  ausländischen Koalitionstruppen möglich.

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