Sonntag, 17. Januar 2010

Eindrücke aus Afghanistan: Die Schutztruppe schützt sich selbst


Aktuelle Reportage des Weltspiegels vom 10.01.10 zum Wahnsinn des Militäreinsatzes in Afghanistan und der fehlenden Perspektive des Engagements in dieser Form: Ein schwer gepanzerter Konvoi der Internationalen Schutztruppe und der Afghanischen Armee quält sich auf einer staubigen Straße zehn Kilometer durch Taliban-Gebiet. Insgesamt 900 Soldaten sind an dieser Operation beteiligt. Hubschrauber geben Geleitschutz - so gefährlich ist die Mission.

Ergebnis: im neu aufgebauten Vorposten werden dann nur Wasserflaschen entladen.
Kosten: weit über eine Million Dollar.





Aus der nicht vorhandenen Sicherheit resultiert, dass zunehmend wieder Stammesmilizen große Gebiete kontrollieren und Dörfer schützen, oft gegen den Willen der lokalen Behörden, aber mit Zustimmung der ISAF-Truppen:
Diese Milizen leisten dass, was die afghanische Polizei nicht gewährleisten kann - Schutz! Und Waffen gibt es noch immer in Hülle und Fülle. Alte Gewehre und Panzerfäuste zwar, aber immer noch funktionstüchtig und- sie erfüllen ihren Zweck.

„Das afghanische Innenministerium hat keine Milizen unter seiner Kontrolle und wir haben auch keine Kenntnis darüber, dass es Milizen gibt“ meint Zemari Bashary vom Innenministerium Afghanistans. „Im Übrigen hat Afghanistan keine guten Erfahrungen mit solchen Milizen gemacht und die Menschen in unserem Land lehnen diese bewaffneten Gruppen auch ab.“ Bei den internationalen Truppen sieht man das offenbar etwas anders."
 Nicht nur in Afghanistan, sondern auch in Pakistan setzen viele auf den Selbstschutz und verstärken so die Militarisierung der Gesellschaft. Andererseits sehen sich die Menschen nach Frieden und Freiheit, die nur in Sicherheit gedeihen können. Noch im Dezember titelte die ZEIT: "Wir danken der Armee" und beschreibt das Swat-Tal als befreites und befriedetes Gebiet. Doch die Lage verändert sich ständig und die Bedrohung bleibt, wie dieser sehr positiv gefärbte Beitrag zum Thema "Milizen in Pakistan" vom 16.01.10 zeigt:



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