Seit zwei Monaten weilt der nigerianische Präsident Umaru Yar'Adua in Saudi-Arabien aufgrund einer schweren Herzerkrankung. Das Machtvakuum hat zu grundsätzlichen Fragen über die Zukunft der Führung des afrikanischen Landes geführt. Yar´Adua hat die Macht nicht an seinen Stellvertreter abgegeben und seine lange Abwesenheit hat dazu beigetragen, dass hinter den Kulissen ein Machtkampf ausgebrochen ist. Und das in einer kritischen Phase für die junge Demokratie. Im Niger Delta sollte eine breit angelegte Amnestie für Frieden sorgen, doch erst vergangene Woche wurden wieder drei Briten und ein Kolumbianer entführt. Es soll sich um Shell-Mitarbeiter handeln. Bisher bekannte sich keine Rebellengruppe zu der Aktion. Doch vergangene Woche gab es auch wieder einen Angriff auf eine Öl-Pipeline im Niger-Delta. Verantwortlich dafür war die Gruppe "Movement for the Emancipation of the Niger Delta" (MEND), die nach ihrer eigenen Beschreibung für eine gerechtere Verteilung der Öl-Millionen kämpft.
Die Frage der Machtverteilung ist nicht nur eine Politische. Auch religiöse und ethnische Faktoren spielen eine Rolle. Bei religiös-ethnisch motivierter Gewalt wurden heute mindestens zwölf Menschen getötet. Stirbt damit die Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft? Bereits im vergangenen Jahr erwiesen sich die Hoffnungen als trügerisch. Dazu aus einem Leitartikel einer nigerianischen Zeitung:
At the start of 2009, there were hopes that good governance would lead to peace and security and that a culture of accountability and probity would herald a season of improved living standards and eradication of poverty amongst our largely impoverished people. The government re-affirmed its commitment to its 7-point agenda and most importantly pledged to improve power generation to 6000 megawatts by December 2009, a promise which has turned out to be a mirage.
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