Donnerstag, 25. März 2010

Kenia überdenkt Rolle im Somalia-Konflikt - Beteiligung an Friedensmission möglich


Bisher hat sich Kenia an den Truppen der Afrikanischen Union nicht beteiligt. Nun soll laut offizieller Verlautbarung der politische Kurs korrigiert werden. Die immer wieder aufflammenden Kämpfe in der Hauptstadt Mogadischu, aber vor allem im Süden des Landes, bedrohen auch die nationale Sicherheit Kenias. Übergriffe in der Grenzregion und die Ausbildung von jungen Kenianern, sowohl von der Armee, als auch von Milizen haben die Regierung zu einem Umdenken bewogen. Zudem nehmen die Flüchtlingsströme in das Nachbarland weiter zu. Wie die konkrete Beteiligung aussehen soll, steht aber noch nicht fest.



Die taz schreibt zu dem Schicksal von jungen Rekruten der somalischen Streitkräfte aus dem Nordosten Kenias, die unter falschen Vorzeichen in das Kriegsgebiet gelockt werden sollten:

Jetzt sind sie alle arbeitslos, militärisch ausgebildet und verärgert. "Die Behörden können kein Spiel mit uns treiben", droht Abdul. "Wir sind gut trainiert und können Chaos verursachen. Und wie gut wir sind, zeigt, dass uns al-Shabaab kurz nach unserer Heimkehr 1.500 Euro bot, damit wir zu ihnen gehen." Al-Shabaab ist die größte der islamistischen Milizen Somalias und soll mit al-Qaida vernetzt sein. 

Garissa ist wirtschaftlich eng mit der Hafenstadt Kismayo im Süden Somalias verbunden, wo al-Shabaab die Macht hat. Garissas Bürgermeister Mohamed Gabow fürchtet, dass nicht nur Waren von Kismayo nach Garissa kommen, sondern auch radikale Ideen. Er machte den Skandal um die Rekruten publik. "Wirtschaftlich waren wir schon immer mehr mit Somalia verknüpft", erklärt er. "Die Regierung in Nairobi tut nicht viel für uns. Unsere Straßen, Krankenhäuser und Schulen sind meistens von Saudi-Arabien finanziert."

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