Die alliierten und afghanischen Truppen sind seit Mittwoch bei ihrer Offensive in der südafghanischen Provinz Helmand auf wachsende Gegenwehr gestoßen. Amerikanische Marines forderten Luftunterstützung an, als Taliban-Kämpfer aus Bunkern heraus die Marines mit Maschinengewehren unter Feuer nahmen. Die Nato-Streitkräfte kommen zudem nur langsam voran, weil die Taliban an Strassen, Bäumen und Gebäuden Minen oder Sprengfallen versteckt haben. Die Nato geht davon aus, dass die Operation, welche seit dem 13. Februar im Gange ist noch Wochen dauern kann. Schwerpunkt der Kämpfe ist der Distrikt Marjah, der als Hochburg der Taliban und des Drogenanbaus gilt.
BBC
Laut Amnesty International sind 10 000 Zivilisten aus der umkämpften Zone geflohen, aber Tausende seien zwischen den Fronten gefangen. Die verschanzten Taliban-Kämpfer haben auf Aufforderungen der Regierung ihre Waffen niederzulegen nicht reagiert. Dazu ein aktueller CNN-Bericht vom 18. Februar:
Ein Luftschlag der NATO hat heute mindestens sieben afghanischen Polizisten das Leben gekostet. Zwei weitere wurden verletzt. Eigentliches Ziel waren Aufständische, welche die Koalitionstruppen beschossen hatten. Die Bomben schlugen aber mindestens 200 bis 300 Meter von ihrem eigentlichen Ziel ein. Zudem wurden heute mindestens vier ausländische Soldaten, darunter zwei Mitglieder der britischen Armee, getötet. Seit Beginn der Operation "Muschtarak" sollen etwa 120 Taliban getötet worden sein, mindestens 19 Zivilisten starben durch Fehler der NATO.
Währenddessen planen die internationalen Truppen gemeinsam mit der afghanischen Armee eine weitere Offensive in Kunduz. Der Gouverneur von Kunduz forderte die Taliban auf ihre Waffen niederzulegen. Vermutlich wird dies auch geschehen, doch genauso wie in Marjah nur zur Tarnung und zur Ablenkung, denn sowohl in Kunduz, als auch in Helmand sind die militanten Kämpfer bis zum Äußersten entschlossen.
Ein aktueller Bericht zu Selbstmordanschlägen der Taliban sieht eine sinkende Tendenz tödlicher Anschläge. Viele Fehlschläge, auch bei aktuellen Angriffen im Rahmen der Offensive in Helmand haben die Schlagkraft der Taliban etwas sinken lassen, gleichzeitig zeigt sich aber dieser Tage die Ausdauer und die militärische Expertise der Militanten. Zur Studie schreibt die "New York Times":
Einen aktuellen Hintergrund und eine ausführliche Aufarbeitung der Operation "Muschtarak" liefert folgendes Video:ISAF officials credit better training of Afghan forces, and disruption of the bomb-makers’ networks by NATO-led raids. Analysts say the Taliban no longer have foreign expertise in preparing suicide bombers, and have a hard time finding competent recruits in a society that until recent years had little history of suicide attacks.
According to a New York Times tally, at least 480 people were killed in 129 suicide bombings in Afghanistan in 2007, not counting the bombers themselves. That death toll dropped to 275 in 2009, even though the number of bombings had increased. A spokesman for ISAF, Maj. Steve Cole, said bombings in recent months have averaged 15 or 16 a month.
In three episodes during the last three weeks, the bombers killed innocent bystanders instead of their coalition targets. Six of the last 17 suicide bombers did not wound anyone beyond themselves. In all, those 17 bombers wounded 23 members of NATO or Afghan security forces, while killing 6 civilians and wounding 27 others.
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