Über die Zahl der Flüchtlinge weltweit wird mittlerweile umfassend berichtet, Karten zeigen Ursprünge, Wege und Ziele auf und an der ein oder anderen Stelle wird sogar deutlich, dass die überwiegende Mehrzahl geflüchteter Menschen in der unmittelbaren Umgebung ihrer Heimatländer Zuflucht sucht. Diese regionale Komponente wird angesichts der angeblichen "Flüchtlingsströme" oder "Flüchtlingswelle" gerne vergessen (was nicht bedeutet, dass die Zahl Schutzsuchender in den vergangenen Jahren nicht stark gestiegen und aktuell hoch ist, aber dass sie eben in den globalen Kontext gesetzt werden und erkannt werden muss, dass Konflikte und soziale Ungleichheiten Fluchtbewegungen auslösen und verstärken. Konflikte und soziale Ungleichheiten, an denen auch die Industriestaaten ihren Anteil haben).
Doch neben der Anzahl von Geflüchteten geht eine andere Zahl etwas unter. Eine, die vor allem für die Menschen, die ihre Heimat verlassen haben von hoher Relevanz ist: Die Zeit, die Flüchtlinge im erzwungenen Exil leben müssen. Wenn es keine dauerhafte Aufnahme und Integration im Zielstaat gibt oder ein Ressettlement-Programm des UNHCR greift, kehren geflüchtete Menschen irgendwann in ihre Heimatländer zurück (und wollen dies in den meisten Fällen auch). Doch der Aufenthalt im Exil hat sich seit der 1990-er Jahre deutlich verlängert. Lebten Geflüchtete im Jahr 1993 im Durchschnitt noch 9 Jahre im Exil, waren es 2003 schon 17 Jahre. Dabei ist keine Trendumkehr in Sicht, im Gegenteil diese Zahl scheint sich in den vergangenen Jahren verstetigt zu haben.
Als Beispiel für ein Langzeit-Exil kommt einem sicher zunächst die Situation der Palästinenser in den Sinn, von denen Hunderttausende in Jordanien oder Syrien leben. Doch teilweise haben sie dort (auch wenn viele immer noch in "Flüchtlingslagern" leben) eine Art neue Heimat gefunden. Mehr als 300.000 Palästinenser leben aber auch als Flüchtlinge in Saudi-Arabien oder Ägypten. Doch auch in Algerien leben beispielsweise 165.000 Menschen, die aus der Westsahara geflüchtet sind. In Armenien haben fast eine Viertelmillion Menschen aus Aserbaidschan Zuflucht gesucht, in China fast 300.000 Menschen aus Vietnam. Pakistan hat eine Millionen Afghanen aufgenommen, in Tansania leben seit den 90er-Jahren mehr als 400.000 Menschen aus Burundi.
Die Beispiele zeigen, dass es sich in der Mehrheit um Konflikte handelt, die schwelen, immer wieder aufflammen und nicht nachhaltig befriedet werden können. Dabei spielen wirtschaftliche und soziale Gesichtspunkte ebenfalls eine Rolle.
Doch neben der Anzahl von Geflüchteten geht eine andere Zahl etwas unter. Eine, die vor allem für die Menschen, die ihre Heimat verlassen haben von hoher Relevanz ist: Die Zeit, die Flüchtlinge im erzwungenen Exil leben müssen. Wenn es keine dauerhafte Aufnahme und Integration im Zielstaat gibt oder ein Ressettlement-Programm des UNHCR greift, kehren geflüchtete Menschen irgendwann in ihre Heimatländer zurück (und wollen dies in den meisten Fällen auch). Doch der Aufenthalt im Exil hat sich seit der 1990-er Jahre deutlich verlängert. Lebten Geflüchtete im Jahr 1993 im Durchschnitt noch 9 Jahre im Exil, waren es 2003 schon 17 Jahre. Dabei ist keine Trendumkehr in Sicht, im Gegenteil diese Zahl scheint sich in den vergangenen Jahren verstetigt zu haben.
Quelle: The State of the World's Refugees - http://www.unhcr.org/4444afcb0.pdf, S. 107 |
Als Beispiel für ein Langzeit-Exil kommt einem sicher zunächst die Situation der Palästinenser in den Sinn, von denen Hunderttausende in Jordanien oder Syrien leben. Doch teilweise haben sie dort (auch wenn viele immer noch in "Flüchtlingslagern" leben) eine Art neue Heimat gefunden. Mehr als 300.000 Palästinenser leben aber auch als Flüchtlinge in Saudi-Arabien oder Ägypten. Doch auch in Algerien leben beispielsweise 165.000 Menschen, die aus der Westsahara geflüchtet sind. In Armenien haben fast eine Viertelmillion Menschen aus Aserbaidschan Zuflucht gesucht, in China fast 300.000 Menschen aus Vietnam. Pakistan hat eine Millionen Afghanen aufgenommen, in Tansania leben seit den 90er-Jahren mehr als 400.000 Menschen aus Burundi.
Die Beispiele zeigen, dass es sich in der Mehrheit um Konflikte handelt, die schwelen, immer wieder aufflammen und nicht nachhaltig befriedet werden können. Dabei spielen wirtschaftliche und soziale Gesichtspunkte ebenfalls eine Rolle.
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