"Wer den
Terror bekämpfen will, der muss verstehen: Man kann Terror nicht von
Terror unterscheiden. Das war schon falsch nach 9/11, als Kommentatoren
den kaltblütigen vielfachen Mord mit der Nahostpolitik der USA hinweg zu
erklären versuchten. Das war falsch nach den Attentaten in Madrid und
London, als der Irakkrieg als Erklärung herhalten musste. Das ist falsch
in Paris und ebenso falsch in Tel Aviv und Jerusalem. Man kann die
Nahostpolitik der Amerikaner für ebenso falsch halten wie den Irakkrieg
oder die israelische Siedlungspolitik. Doch nichts rechtfertigt den Mord
an Zivilisten. Nirgendwo.
Wollen wir Freiheit und Sicherheit bewahren, dann brauchen wir für die Bekämpfung des Terrors diese analytische und moralische Klarheit."
Das schreibt Judith Hart im Cicero. Schade. Sie analysiert in ihrem Kommentar zwei Dimensionen auf eine Art und Weise , dass am Schluss bloßer Betroffenheitsbrei übrig bleibt. Und das obwohl von ihr "analytische und moralische Klarheit" gefordert werden . Es ist richtig Terrorakte zu verurteilen. Es ist jedoch fahrlässig jegliche Frage nach möglichen Hintergründen von Terroranschlägen als Rechtfertigung für (Massen-)mord zu betrachten oder die Suche nach Kausalzusammenhängen als Legitimierung von Terror zu diffamieren.
Wer den Umgang mit militanten Gruppen in Afghanistan und Pakistan nicht mit 9/11 in Verbindung bringt, wer das entstandene Machtvakuum im Irak (nun aber auch z.B. im Jemen, in Syrien, in Libyen oder in Somalia aufzufinden) nicht als gefährliche Existengrundlage terroristischer Gruppen begreift, wer den Verlauf des Konflikts mit den Palästinensern nicht als Bedrohung für Israel ansieht, der bleibt bei der Betrachtung des bloßen singulären Ereignisses stehen und vermag nicht viel mehr als Betroffenheit, Trauer, Wut und Angst auszudrücken. Diese Reaktionen haben ihre Berechtigung, helfen aber nicht bei der Bekämpfung des Terrors.
Wollen wir Freiheit und Sicherheit bewahren, dann brauchen wir für die Bekämpfung des Terrors diese analytische und moralische Klarheit."
Trauernde am Place de la République am 19. November. Foto: sébastien amiet;l, via flickr.com.
Das schreibt Judith Hart im Cicero. Schade. Sie analysiert in ihrem Kommentar zwei Dimensionen auf eine Art und Weise , dass am Schluss bloßer Betroffenheitsbrei übrig bleibt. Und das obwohl von ihr "analytische und moralische Klarheit" gefordert werden . Es ist richtig Terrorakte zu verurteilen. Es ist jedoch fahrlässig jegliche Frage nach möglichen Hintergründen von Terroranschlägen als Rechtfertigung für (Massen-)mord zu betrachten oder die Suche nach Kausalzusammenhängen als Legitimierung von Terror zu diffamieren.
Oper in Sydney: Ausdruck der Solidarität. Foto: Clint Budd, via flickr.com.
Wer den Umgang mit militanten Gruppen in Afghanistan und Pakistan nicht mit 9/11 in Verbindung bringt, wer das entstandene Machtvakuum im Irak (nun aber auch z.B. im Jemen, in Syrien, in Libyen oder in Somalia aufzufinden) nicht als gefährliche Existengrundlage terroristischer Gruppen begreift, wer den Verlauf des Konflikts mit den Palästinensern nicht als Bedrohung für Israel ansieht, der bleibt bei der Betrachtung des bloßen singulären Ereignisses stehen und vermag nicht viel mehr als Betroffenheit, Trauer, Wut und Angst auszudrücken. Diese Reaktionen haben ihre Berechtigung, helfen aber nicht bei der Bekämpfung des Terrors.
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