Es ist bekannt, dass Soldaten und ehemalige Armeeangehörige ein deutlich höheres Selbstmordrisiko tragen als deren zivile Altersgenossen. Dies gilt für die USA, aber auch für Deutschland und Angehörige der Bundeswehr. Mittlerweile sterben mehr aktive Soldaten der U.S.-Armee durch die eigene Hand als in Kampfeinsätzen getötet werden.
Neue Studien beleuchten ein bisher kaum beachtetes Phänomen: die Suizidrate unter weiblichen ehemaligen Armeeangehörigen. Sie zeigen, dass die Selbstmordrate insgesamt sechsmal höher liegt als in der Zivilbevölkerung, in der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren ist sie nahezu 12mal so hoch. Vor allem ist bemerkenswert, dass die Raten sich sogar den männlichen Selbstmordraten annähern, obwohl das Risiko unter Männern sonst deutlich höher liegt.
Zu den Gründen wird bisher spekuliert, doch neben der allgemeinen Belastung durch Kampfeinsätze, gibt es es auch spezifische Erklärungen: so belegen Zahlen des Verteidigungsministeriums, dass geschätzt etwa zehn Prozent der weiblichen Armeeangehörigen während ihrer Dienstzeit vergewaltigt und 13 Prozent sexuell belästigt werden.
Daraus ergibt sich noch kein Kausalzusammenhang, andere Erklärungen gehen davon aus, dass der aktive Dienst in den Streitkräften von vornherein Frauen mit einem höheren Selbstmordrisiko anzieht. Allerdings gibt es zahlreiche Hinweise auf tiefer liegende Ursachen, wie Missbrauch während des aktiven Dienstes und posttraumatische Belastungen. Letzteres Modell ist natürlich attraktiv für Pentagon und Armee, da so sexuelle Übergriffe und Traumata aus Kampfeinsätzen als Erklärungen ausscheiden.
Trotz der bekannten Tatsachen wird das Problem zumeist verdrängt. Letztlich ist es auch schwierig zu adressieren, in die psychische Betreuung ehemaliger Armeeangehöriger fließen relativ wenig Ressourcen oder ist die Betreuung aus anderen Gründen problematisch. So sind und bleiben die Soldatinnen und Soldaten das schwächste Glied in der langen Kette von sicherheitspolitischen Entscheidungen und dem Entschluss zu Militäreinsätzen.
Neue Studien beleuchten ein bisher kaum beachtetes Phänomen: die Suizidrate unter weiblichen ehemaligen Armeeangehörigen. Sie zeigen, dass die Selbstmordrate insgesamt sechsmal höher liegt als in der Zivilbevölkerung, in der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren ist sie nahezu 12mal so hoch. Vor allem ist bemerkenswert, dass die Raten sich sogar den männlichen Selbstmordraten annähern, obwohl das Risiko unter Männern sonst deutlich höher liegt.
Zu den Gründen wird bisher spekuliert, doch neben der allgemeinen Belastung durch Kampfeinsätze, gibt es es auch spezifische Erklärungen: so belegen Zahlen des Verteidigungsministeriums, dass geschätzt etwa zehn Prozent der weiblichen Armeeangehörigen während ihrer Dienstzeit vergewaltigt und 13 Prozent sexuell belästigt werden.
Daraus ergibt sich noch kein Kausalzusammenhang, andere Erklärungen gehen davon aus, dass der aktive Dienst in den Streitkräften von vornherein Frauen mit einem höheren Selbstmordrisiko anzieht. Allerdings gibt es zahlreiche Hinweise auf tiefer liegende Ursachen, wie Missbrauch während des aktiven Dienstes und posttraumatische Belastungen. Letzteres Modell ist natürlich attraktiv für Pentagon und Armee, da so sexuelle Übergriffe und Traumata aus Kampfeinsätzen als Erklärungen ausscheiden.
Trotz der bekannten Tatsachen wird das Problem zumeist verdrängt. Letztlich ist es auch schwierig zu adressieren, in die psychische Betreuung ehemaliger Armeeangehöriger fließen relativ wenig Ressourcen oder ist die Betreuung aus anderen Gründen problematisch. So sind und bleiben die Soldatinnen und Soldaten das schwächste Glied in der langen Kette von sicherheitspolitischen Entscheidungen und dem Entschluss zu Militäreinsätzen.
Mich verblüfft die zweite Grafik; sie Suggeriert ein enorm höheres Selbstmordrisiko für Frauen als für Männer.
AntwortenLöschenDer Trick steckt in der Bezugsgröße "Menschen ohne militärischen Hintergrund". Frauen tragen als Zivilisten im Vergleich zu Männern ein vier mal kleineres Selbstmordrisiko. Und so wirkt ein Anstieg von 5% auf 28% bei Frauen natürlich schlimmer als der von 20% auf 32% bei Männern.
Das Problem an dieser Darstellungsform ist, dass sie nicht das Gesamtbild, sondern die Veränderung in diesem Gesamtbild aussagt. Sie zeigt wo sich etwas bewegt, aber nicht wie es insgesamt aussieht.
Frage mich warum ausgerechnet diese nicht gerade naheliegende Darstellung gewählt wurde.
Da zeigt sich wieder mal der alte Merksatz: "Trau keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast". Sehr zu empfehlen in diesem Zusammenhang http://www.luegen-mit-zahlen.de/
LöschenWarum diese Darstellungsform gewählt wurde, liegt doch auf der Hand: Sie soll zeigen das Frauen die größeren Opfer sind.
Also Basis ist die letzte Grafik/Statistik von diesem Link: http://www.latimes.com/nation/la-na-female-veteran-suicide-20150608-story.html#page=2 Eigentlich sagt die Statistik doch eben nur das aus, was drüber steht: Veteranen (männlich und weiblich) haben ein höheres Suizidrisiko als die JEWEILIGE zivile Bezugsgruppe. Und das unterscheidet sich wiederum je nach Altersklasse. So ist es eben bei jungen Frauen fast 12mal höher, bei älteren Veteraninnen zwischen 40 und 49 z.B. "nur" ca. 4mal. Und es sagt eben aus, dass weibliche Veterannen IM VERGLEICH zu ihrer zivilen Bezugsgruppe häufiger Selbstmord verüben als männliche Veteranen (sicherlich auch weil Männer ohnehin selbstmordgefährdeter sind). That´s it. Oder habe ich da einen Denkfehler?
AntwortenLöschenKomisch, die naheliegendste Erklärung scheint niemandem in den Sinn zu kommen. Dabei müsste man sich einfach mal nur fragen, warum eigentlich der Anteil der Männer unter den Suizidtoten in der Gesamtbevölkerung so viel höher liegt.
AntwortenLöschenIch denke nicht, dass das in den Genen liegt. Es hat etwas mit der Rolle zu tun, die Männern in der Gesellschaft zugeschrieben wird. Das ist im Grunde genommen: Try hard or die trying. Wenn du keinen tollen Job, kein gutes Einkommen, kein großes Haus, kein teures Auto, keine hübsche Frau hast, dann bist du auch nichts wert. Frauen dagegen steht heutzutage sowohl diese Option offen, als auch die klassische: heiraten und Hausfrau sein. Für Männer gibt es keine Alternative zum eigenen Erfolg; Es ist mir kein Fall bekannt, in dem ein beruflich erfolgloser (gescheiterter) Mann von einer reichen Frau geheiratet und "durchgefüttert" wurde. Das ist ein Grund für den deutlich höheren Anteil männlicher Obdachloser, Alkohol- und Drogenabhängiger, Gefängnisinsassen und eben auch Suizidopfer.
In der Armee hingegen sind die sozialen Bedingungen für Männer und Frauen deutlich ähnlicher als in der Realgesellschaft. Beide haben mehr oder weniger mit den gleichen Gefahren, Ängsten, Spätfolgen umzugehen. Und siehe da: Die Selbstmordraten nähern sich an. Was für eine Überraschung.
Der Satz sagt doch alles: "Vor allem ist bemerkenswert, dass die Raten sich sogar den männlichen Selbstmordraten annähern, obwohl das Risiko unter Männern sonst deutlich höher liegt."
AntwortenLöschenAuf deutsch: Die gestiegene Suizidrate bei Frauen ist was ganz schlimmen und jemand muss sich darum kümmern. Die onehin höhere Suizidrate bei Männern ist uns hingegen völlig egal und als darwinistische Auslese zu betrachten weil Männer, wie die statistik zeigt, halt Waschlappen sind.