Montag, 9. September 2013

Was tun gegen Armut und globale Ungerechtigkeit?

Der Frage: "Was tun?" bleibt bei der Analyse von Konflikten oftmals im Hintergrund. Zu unübersichtlich sind zumeist die Motivationen der zahlreichen Akteure, zu komplex die Auswirkungen der Gewalt. Trotzdem soll an dieser Stelle eine etwas grundlegendere Frage gestellt werden, die unmittelbar mit Kriegen und anderen bewaffneten Konflikten zusammenhängt:
Was tun, um globale Gerechtigkeit zu erreichen?
Der deutsche Philosoph Thomas Pogge versucht ARTE in knapp 15 Minuten eine Antwort zu geben. Oder einen Teil einer Antwort. Oder Fragen zu stellen, auf die es seiner Meinung nach Antworten bedarf.



In 15 Minuten wurde selten die Welt gerettet, allerdings sollten Pogges Ideen nicht als purer Idealismus abgetan werden. Vor allem, da er sich traut konkrete Instrumente und institutionelle Arrangements vorzuschlagen, die seiner Meinung nach den Weg für mehr globale Gerechtigkeit ebnen. Armut hat extreme Auswirkungen auf Konflikte und die Problemstellung der Überbevölkerung. Dies sollte bei der Darstellung von bewaffneten Auseinandersetzungen immer mitgedacht werden. Pogges Ausgangsthese ist klar und eindeutig:
Die Weltarmut ist viel größer und zugleich viel kleiner als man sie sich im Allgemeinen vorstellt: Sie tötet ein Drittel aller Menschen, die in unsere Welt geboren werden. Und ihre Beseitigung würde erheblich weniger kosten als ein Prozent des Weltsozialprodukts.
Sich dies zu vergegenwärtigen oder zu hinterfragen, wäre ein erster Schritt zurück in die Realität globaler Ungerechtigkeit. ARTE zeigte das Video Samstags um 7.30 Uhr, nur wenige Zuschauer werden die Ideen des Philosophen, der in Yale lehrt, also wahrgenommen haben. Schade. 

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