In den Foren überschlagen sich die Kommentatoren mit Kritik an einem möglichen Einsatz in Syrien. In den vergangenen Tagen waren die Artikel zu Syrien meist ganz oben in der Rubrik "Meistkommentiert" zu finden. Auf freitag.de schrieb zum Beispiel die Nutzerin rechercheuse unter einem Artikel:
Doch genügt die Empörung im virtuellen Raum? Betrachtet man die Teilnehmerzahl der gestrigen Demonstration anlässlich des Anti-Kriegs-Tages am 1. September, so kommt man zu einem zwiespältigen Ergebnis. Nur einige hundert Menschen ergriffen die Gelegenheit, um ihre öffentliche Ablehnung einer Syrienintervention seitens der USA bzw. ihrer Verbündeten zu zeigen.
Dabei wurde das Motto "Legt den Leo an die Kette" aus gegebenem Anlass geändert. Nun werden manche Leser einwenden, dass die Organisation durch überwiegend linke Gruppierungen eben einfach nicht ihrer politischen Gesinnung entspricht, teilweise auch marxistische Gruppen gegen den Krieg in Syrien aufrufen würden.
Doch stellt sich die Frage, ob ein Erscheinen bei solch einer Demonstration vor allem der Sache hilft, oder bloß die Organisatoren stärkt (abgesehen davon, dass mit Christian Ströbele auch ein Vertreter von Bündnis90/die Grünen dort war, zudem der Arzt Alex Rosen, stellvertretender Vorsitzender von IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.).
Die kurze Meldung des Focus legt Ersteres nahe. Auch das Motto der Veranstaltung ließ keinen Raum für irgendwelche ideologischen Gedankenspiele. Seine Meinung auch auf die Straße zu tragen sollte von solchen Überlegungen also nicht verhindert werden. Und keine Entschuldigung dafür sein, auf einen Beitrag zu verzichten, der die Politik zum Umdenken zwingen kann. Genauso wie Foren-Kommentare und Unterschriften bei Online-Petitionen. Ergänzen sich diese Dinge, entsteht möglicherweise tatsächlich eine öffentlich relevante Wirkung. Rein virtuelle Meinungsäußerung dagegen versandet aber oftmals in der Vielzahl von Artikeln, Petitionen und Posts. Das Haus zu verlassen erscheint also auch in der heutigen digitalen Welt noch von Bedeutung zu sein.
es gehen zur zeit immer mehr scheren immer weiter auseinanderAuf ZEIT Online kommentiert Hirnhündin:
die zwischen vernunft und wahnsinn, zwischen krieg und frieden, zwischen lügen und wahrheit, zwischen korruption und humanität ...
Es mutet schon ziemlich lächerlich an, wenn Obama suggerieren will, er wolle die Meinung des Volkes berücksichtigen, wenn es um einen neuen Angriffskrieg geht, aber dann den Kongress entscheiden lässt. Repräsentiert der Kongress denn das Volk? Oder viel mehr die Lobbyisten und eine kleine Gruppe von Kriegsgewinnlern? Nach einer Umfrage von Reuters befürworten einen Angriff in Syrien nur 9% der US-Amerikaner und 60% lehnen ihn ab. Demokratie geht anders.Um eins klarzustellen, mittlerweile sind Foreneinträge oftmals ein guter Weg ausgewogene Informationen zu erhalten bzw. Artikel sinnvoll ergänzen. Auch soll jeder Forist im Rahmen der Netiquette kommentieren und seine Empörung äußern, bis die Tastatur klemmt. Schließlich verbessert sich durch solches Feedback auch die Arbeit der Journalisten.
Doch genügt die Empörung im virtuellen Raum? Betrachtet man die Teilnehmerzahl der gestrigen Demonstration anlässlich des Anti-Kriegs-Tages am 1. September, so kommt man zu einem zwiespältigen Ergebnis. Nur einige hundert Menschen ergriffen die Gelegenheit, um ihre öffentliche Ablehnung einer Syrienintervention seitens der USA bzw. ihrer Verbündeten zu zeigen.
Doch stellt sich die Frage, ob ein Erscheinen bei solch einer Demonstration vor allem der Sache hilft, oder bloß die Organisatoren stärkt (abgesehen davon, dass mit Christian Ströbele auch ein Vertreter von Bündnis90/die Grünen dort war, zudem der Arzt Alex Rosen, stellvertretender Vorsitzender von IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.).
Die kurze Meldung des Focus legt Ersteres nahe. Auch das Motto der Veranstaltung ließ keinen Raum für irgendwelche ideologischen Gedankenspiele. Seine Meinung auch auf die Straße zu tragen sollte von solchen Überlegungen also nicht verhindert werden. Und keine Entschuldigung dafür sein, auf einen Beitrag zu verzichten, der die Politik zum Umdenken zwingen kann. Genauso wie Foren-Kommentare und Unterschriften bei Online-Petitionen. Ergänzen sich diese Dinge, entsteht möglicherweise tatsächlich eine öffentlich relevante Wirkung. Rein virtuelle Meinungsäußerung dagegen versandet aber oftmals in der Vielzahl von Artikeln, Petitionen und Posts. Das Haus zu verlassen erscheint also auch in der heutigen digitalen Welt noch von Bedeutung zu sein.
leider gottes treten bei solchen demos auch immer heuchler von grünen und ngos auf, so daß viele anständige menschen diesen demos fernbleiben.
AntwortenLöschenIst schon traurig wie wenig Leute zu wirklich wichtigen Demos gehen.
AntwortenLöschenAllerdings stehen viele auch mitten im Leben - Viele Blogger haben z.B. Familie, arbeiten die ganze Woche und unternehmen dann am WE mit ihren Lieben etwas. Andere kamen am WE erst aus dem Urlaub zurück - zumindest wir NRWler hatten letztes Ferienwochenende. Ein gutes Beispiel bin ich selber - Mein gesamtes Umfeld erwartet meine Präsenz: Mein Chef, meine Kinder, meine Frau, meine Freunde. Wenn ich mir dann mal am WE 3 Stunden für einen gut recherchierten Post auf meiner Webside stehle, wird auch schon gemeckert: "Mutter kommt gleich zu Besuch und ich muss hier alles allein machen", "Papa...aber wir wollten doch gleich ins Freibad", "Ich hab eh schon in der Woche so wenig von Dir", "Ach und was ich Ihnen noch sagen wollte - Sie müssen diesen Samstag arbeiten, sonst kriegen wir den Auftrag nicht fertig" usw. usw. usw.
Solange wir noch etwas zu verlieren haben und wir gut eingebettet sind, fällt es uns oft schwer uns loszueisen (so ist die Gesellschaft halt angelegt) - sollte unser privates Umfeld allerdigs begreifen was los ist (weil sie plötzlich selbst direkt betroffen wären) dann sähen die Mitgliederzahlen von Demos schon anders aus. Garantiert!
Stimme ich zu, Zeit ist Geld und das kriegt man auch am eigenen Leib zu spüren.
LöschenPräsenz auf der Straße bleibt aber natürlich dennoch wichtig...
Nun ja, viele Menschen werden mittlerweile begriffen haben, das demonstrieren nicht viel bringt, es ringt den Verantwortlichen da Oben höchstens ein müdes Lächeln ab, während sie ihre nächsten Schandtaten planen.
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