Sonntag, 17. März 2013

Nordkaukasus: Mehr als 50 Tote seit Beginn des Jahres

Der Leiter des russischen Inlandgeheimdienstes FSB gab bekannt, dass im Jahr 2013 bis Ende Februar bereits mehr als 50 Mitglieder militanter Gruppen getötet worden seien. Darunter seien 14 Anführer gewesen. Mehr als 60 Personen hätten sich freiwillig den Behörden übergeben, 66 seien festgenommen worden.

Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher und sozialer Probleme erhalten militante extremistische Gruppen weiterhin Zulauf. Nicht nur im Nordkaukasus, auch in anderen russischen Regionen gebe es diese Tendenzen.

Gestern wurden fünf weitere Kämpfer getötet, zehn seien festgenommen worden. Grundsätzlich wird das Vorgehen der russischen Sicherheitskräfte oftmals als brutal und rücksichtslos beschrieben. Dies wird auch bei dem Vergleich zwischen der Zahl der Getöteten und der Festgenommenen deutlich.

Die Meldungen gleichen sich, im Oktober des vergangenen Jahres wurden beispielsweise bei mehreren Anti-Terror-Operationen mehr als 50 Menschen getötet. In Tschetschenien, Dagestan, oder Inguschetien ändert sich durch die Einsätze an der Situation kaum etwas. Dazu sind die Konflikte mit der Zentralregierung zu tief verankert und zu wenig Teil eines politischen Prozesses. 

Der angekündigte soft-approach hat sich bisher nicht wirklich durchgesetzt, immer wieder wird von Menschenrechtsverletzungen und Übergriffen berichtet. Dabei sollten sich Beobachter das nur selten kommuniziert Ausmaß vor Augen halten. Die Erfahrungen der vergangenen Monate zeigen, dass jeden Monat mehrere Hundert Menschen Opfer von Terror und staatlicher Terrorismusbekämpfung werden.

Folgendes Video zeigt die Reise des Journalisten Tom Parfitt durch die Teilrepubliken Kabardino-Balkaria, Nordossetien, Inguschetien, Tschetschenien und Dagestan im Jahr 2011. Es ist Teil des vom Pulitzer-Center gesponserten Projekts: "Russia's Underground Fire: Conflict and Human Rights in the North Caucasus":



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