Donnerstag, 30. August 2012

Piraten in Somalia: Fishing without nets

Der Bürgerkrieg in Somalia wird aufgrund fehlender Anschläge oder Kämpfe mit großen Opferzahlen seit Monaten ignoriert. Dabei starben allein in den vergangenen zwei Wochen mehr als ein Dutzend Menschen bei Anschlägen oder Explosionen. Erst am Dienstag starben fünf Kinder beim Spielen, als eine Anti-Panzer-Mine detonierte, vor einigen Tagen wurden acht Soldaten durch einen Angriff der Al-Shabab-Milizen getötet.

Ein Ergebnis der zerfallenden Staatlichkeit und des herrschenden Machtvakuums ist die Piraterie. Die Zerstörung der Lebensgrundlage der Piraten - die Fischerei - ist dabei ein weiterer Faktor, auch wenn dieser ohne die Schwäche der Regierung und den anhaltenden Krieg nicht als alleinige Erklärung taugt.

Ohne die Entführung von Schiffen deutscher Reeder und trotz der Ausweitung des Atalanta-Mandats ist aber auch dieses Thema aus dem Fokus der Berichterstattung entschwunden. Dabei lässt sich anhand der bloßen Existenz der Piraterie, deren Strategien zur Bekämpfung und den tatsächlichen Ergebnissen viel über den Konflikt in Somalia lernen. Einen interessanten Zugang gewährt der Film: Fishing without nets, des Filmemachers Cutter Hodierne, der über die Motivation zu diesem Film sagt
Since I first read a newspaper story about Somali pirates in 2008, I’ve been obsessed with the subject and have read everything I could get my hands on. Initially, the pirates seemed romantic: Somalis claiming they were getting even for foreigners dumping trash and overfishing their waters. I’ve come to realize, though, they are not Robin Hoods. It's far more complicated. But no one was telling their story—a global story about pirates who have a strong human, empathetic perspective. And it wasn’t easy to do. 
Der 17-Minuten-Film gewann auf dem Sundance Festival den Preis der Jury für den besten Kurzfilm. Es handelt sich nicht um eine Dokumentation, sondern der Film ist ein fiktionaler Versuch, einen Einblick in die Piraterie in Somalia und deren Hintergründe zu geben.



Wer sich für die Entstehung des Films interessiert, dem sei hier das Q and A im Rahmen des Sundance-Festivals ans Herz gelegt, beide Teile finden sich hier. Eine kurze dokumentarische Einführung (aus westlicher Sicht) in die Thematik liefert dieser kurze Film von 2008 von journeymanpictures:



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