Kony 2012-Befürworter werten es als Erfolg: Die Afrikanische Union (AU) will 5.000 Soldaten für die Jagd nach Kony bereitstellen. Doch ändert dies kaum etwas an der Gesamteinschätzung zu der Marketingkampagne.
Ohne hier die Einmaligkeit eines solchen Erfolges prognostizieren zu wollen (bloße Hochglanzvideos über Menschenrechtsvergehen werden nach einer gewissen Häufigkeit keine Folgen mehr haben), sprechen ganz konkrete Gründe für eine zurückhaltende Einschätzung.
Erstens sollen nun Soldaten aus Uganda und dem Kongo, die schon seit Jahren die LRA bekämpfen in Marsch gesetzt werden. Dabei sind die Truppen selbst für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. In zwei militärischen Operationen (Kimia II und Umoja Wetu) sollen kongolesische Truppen beispielsweise 2009 mehr als 700 Zivilisten getötet und dabei auch schwere Kriegsverbrechen verübt haben.
Zweitens ist ohnehin fraglich, ob eine Verhaftung Konys die Gefahr von Überfällen durch marodierende Banden und Rebellengruppen in einer Region, in der ein massives Sicherheitsvakuum herrscht, schmälern würde. Der Kriegsverbrecher Kony könnte ohne Zweifel zur Rechenschaft gezogen werden, doch die Kampagne suggeriert ja, dass damit viel weitreichendere Probleme gelöst würden. Dies ist nicht der Fall.
Die Reportage Buying Time for Peace (Einbetten leider deaktiviert) schildert die Versuche im Rahmen des MDRP-Projektes zur Wiedereinbindung ehemaliger Kämpfer der zahlreichen in der Great Lake-Region operierenden Rebellengruppen. Das Projekt wurde größtenteils von der Weltbank finanziert. Der Film macht deutlich, wie komplex und tief verankert die Probleme in Zentralafrika sind. Im Abschlussbericht vom Juli 2010 heißt es dann auch:
Ohne hier die Einmaligkeit eines solchen Erfolges prognostizieren zu wollen (bloße Hochglanzvideos über Menschenrechtsvergehen werden nach einer gewissen Häufigkeit keine Folgen mehr haben), sprechen ganz konkrete Gründe für eine zurückhaltende Einschätzung.
Erstens sollen nun Soldaten aus Uganda und dem Kongo, die schon seit Jahren die LRA bekämpfen in Marsch gesetzt werden. Dabei sind die Truppen selbst für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. In zwei militärischen Operationen (Kimia II und Umoja Wetu) sollen kongolesische Truppen beispielsweise 2009 mehr als 700 Zivilisten getötet und dabei auch schwere Kriegsverbrechen verübt haben.
Zweitens ist ohnehin fraglich, ob eine Verhaftung Konys die Gefahr von Überfällen durch marodierende Banden und Rebellengruppen in einer Region, in der ein massives Sicherheitsvakuum herrscht, schmälern würde. Der Kriegsverbrecher Kony könnte ohne Zweifel zur Rechenschaft gezogen werden, doch die Kampagne suggeriert ja, dass damit viel weitreichendere Probleme gelöst würden. Dies ist nicht der Fall.
Die Reportage Buying Time for Peace (Einbetten leider deaktiviert) schildert die Versuche im Rahmen des MDRP-Projektes zur Wiedereinbindung ehemaliger Kämpfer der zahlreichen in der Great Lake-Region operierenden Rebellengruppen. Das Projekt wurde größtenteils von der Weltbank finanziert. Der Film macht deutlich, wie komplex und tief verankert die Probleme in Zentralafrika sind. Im Abschlussbericht vom Juli 2010 heißt es dann auch:
The experience of the MDRP affirms that a regional multi-partner coordinated response to DDR [Disarmament, Demobilication and Reintegration] was the most appropriate, if not the only possible approach to the regional conflict that had scarred the GLR [Great Lake Region].Auch ein Bericht aus dem Jahr 2009 eines überregionalen Peace Building Comittees kommt zu der Einschätzung:
Experiences from northern Uganda indicate that intervention that lacks effective civilian protection mechanisms tend to result in a backlash from the LRA. For example, Operation Iron Fist in Sudan and Lightening Thunder in DRC resulted into increased humanitarian catastrophe. The ICC arrest warrants generally made dialogue more difficult. The draft bill before the US Senate, names the ‘Lord’s Resistance Army Disarmament and Northern Uganda Recovery Act of 2009’, shows confidence in the regional security forces doing what they have so far failed to do, that is, end the LRA conflict by military means.Dem kann an dieser Stelle nichts hinzugefügt werden.
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