Die Bundeszentrale für Politische Bildung hat ihr Onlineangebot zum Thema Innerstaatliche Konflikte aktualisiert. So finden sich Artikel zu der neuen Situation in Staaten, die vom sog. Arabischen Frühling erfasst wurden, aber auch welche, zu Konflikten in Äthiopien, im Norden des Kaukasus oder Uganda, die kaum von der Öffentlichkeit beachtet werden. Der Konfliktforscher Lutz Schrader schreibt in der Einleitung:
Die 27 Konfliktporträts verdeutlichen, dass es eigentlich gar keine rein innerstaatlichen Konflikte gibt. Die Konflikte haben durchweg auch eine regionale und internationale Dimension. Ihre Bezeichnung als "innerstaatlich" hat sich Anfang der 1990er Jahre hauptsächlich als Abgrenzungsbegriff durchgesetzt zu den bis dahin im Fokus der politischen und wissenschaftlichen Aufmerksamkeit stehenden zwischenstaatlichen Konflikten und Kriegen.[...]Noch komplexer wird das Bild, wenn man das Konfliktgeschehen in den einzelnen Staaten anschaut. In den meisten Fällen haben wir es nicht nur mit einem einzigen Konflikt, sondern mit einem ganzen Geflecht von Streitigkeiten zu tun. Zum einen bestehen mehrere, meist ethno-politische Konflikte in unterschiedlichen Landesteilen (z.B. Birma, Sudan, Äthiopien). Zum anderen überlagern sich verschiedene Konfliktebenen und verstärken sich gegenseitig. So hätte der Irak-Konflikt nicht eine solche Brisanz, wenn sich nicht Macht- und Ressourcenkonflikte, ethnische und religiöse Streitigkeiten sowie Modernisierungskonflikte zu einem explosiven Gemisch addieren würden.
Es finden sich Berichte aus Afghanistan, Äthiopien, dem Baskenland, Myanmar, China (Xinjiang), Tibet, der Elfenbeinküste, Georgien, Irak, Jemen, Kaschmir, Kolumbien, der Demokratischen Republik Kongo, dem Kosovo, den Kurdengebieten, Libanon, Libyen, den besetzten palästinensischen Gebieten und Israel, Nordirland, dem Nordkaukasus, Uganda, Pakistan, Simbabwe, Somalia, Thailand, dem Sudan, Syrien und Tadschikistan.
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