Mittwoch, 6. April 2011

Abseits der medial aufbereiteten Krisen in Afrika: Unidentifiziertes Flugzeug tötet bei Angriff im Sudan zwei Menschen


Am heutigen Mittwoch sind nach widersprüchlichen Angaben von sudanesischen Offiziellen bei einem Luftangriff zwei Menschen getötet worden. In der nordöstlichen Stadt Port Sudan griff laut der Regierung der Republik Sudan ein "ausländisches Kampfflugzeug", welches nicht identifiziert werden konnte, ein Fahrzeug an. Dabei sollen zwei Menschen getötet worden sein. Die sudanesische Regierung beschuldigt Israel.

 
Der sudanesische Außenminister Ali Ahmad Karti sagte auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Khartum: "From yesterday, we have indications that the attack was carried out by Israel. We are absolutely sure of this." 

Demnach habe es in den vergangenen Tagen Beschuldigungen seitens Israel gegeben, der Sudan unterstütze "some Islamic Groups." Zu den zwei getöteten Insassen des Fahrzeugs machte er keine weiteren Angaben, es handle sich aber um Sudanesen ohne Verbindungen zur Regierung oder religiöser Gruppen. Ein Polizeisprecher sprach zunächst aber nicht von einem Luftangriff, sondern von einer Rakete, die von der See abgefeuert worden sei.


In Israel allerdings griffen mehrere Medien den Angriff auf und sprachen in Anführungszeichen von einem Angriff des israelischen Militärs: ""IDF carried out an attack in Sudan. [...] Planes which approached from the Red Sea assassinated wanted men in Africa." Zudem wurde ein Vertrauter des israelischen Ministerpräsidenten Bejamin Netanyahus zitiert, der von einer "Liquidierung im Sudan" sprach.

Im Januar 2009 war bereits ein mutmaßlicher Waffenkonvoi von Flugzeugen, welche aus der Richtung des Roten Meeres kamen, beschossen worden. Nach unterschiedlichen Angaben starben dabei zwischen 40 und 119 Menschen. Die Route gilt als Nachschublinie in den Gaza-Streifen, allerdings hat Israel keinerlei Angaben zu diesem Vorfall gemacht.

Abseits der medial stark beachteten Konflikte in Libyen und der Elfenbeinküste zeigt sich, dass auch nach dem Referendum im Sudan und der daraus erfolgten Teilung von Nord- und Südteil (welche am 09. Juli 2011 offiziell wird) kaum von Stabilität zu sprechen ist. In der weiterhin stark konfliktgeprägten Region Darfur im Westen kam heute bei einem Überfall auf ein UN-Konvoi ein Blauhelm-Soldat ums Leben. Im Südsudan gab es in den vergangenen Tage zahlreiche Berichte über Zensurversuche von Zeitungen seitens staatlicher Sicherheitskräfte.

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