Freitag, 16. Juli 2010

Al-Shabab droht mit weiteren Anschlägen in Uganda


76 Tote lautete die Bilanz auf Fußball-Fans in der ugandischen Hauptstadt Kamapala am vergangenen Sonntag. Nun drohen die radikalislamischen Al-Shabab-Milizen aus Somalia mit weiteren Anschlägen auf ugandische Friedenshüter und die restliche Bevölkerung. Eine Inside Story vom 13. Juli beschäftigt sich mit dem blutigen Attentat:


Ebenfalls am 13. Juli erschien im Freitag ein Artikel, der sich mit den Hintergründen und mit den Folgen der grenzübergreifenden Terroraktion beschäftigt und mutmaßt, dass die vermehrte Gewalt auf eine innere Zerrissenheit der Organisation hindeutet:
Die ugandische Polizei ist davon überzeugt, dass der Anschlag vom 11. Juli in Kampala, bei dem 74 Menschen ermordet wurden, von der somalischen Gruppe al-Shabaab zu verantworten ist. [...] Schon seit geraumer Zeit gibt es Befürchtungen, militante Islamisten-Gruppen aus Somalia könnten auch im Ausland Anschläge verüben. Wenn sich  nun al-Shabaab für die Anschläge in Uganda verantwortlich zeichnet, hat dies mit großer Wahrscheinlichkeit lokale Gründe: Uganda stellt das Gros der 5.000 Mann starken Friedenstruppe der Afrikanischen Union, die nach dem Rückzug der äthiopischen Armee 2009 an deren Stelle getreten ist. Sie sind der Hauptgrund dafür, dass Somalias von den Vereinten Nationen unterstützte Regierung noch nicht vollständig von den Islamisten aus Mogadischu vertrieben wurde. Jüngste Versprechen, das UN-Korps verstärken zu wollen, hatten Drohungen der al-Shabaab zur Folge, gegen jedes Land, das mehr Soldaten schicke, den Heiligen Krieg auszurufen.

Es gibt Anzeichen auf wachsende Spaltungen innerhalb der al-Shabaab. In den vergangenen 18 Monaten haben viele profilierte Mitglieder aus Empörung unwillkürliche Gewalt angewandt. Einige Analysten glauben, wachsender Extremismus innerhalb radikaler Bewegungen sei Zeichen eines scharfen Konkurrenzkampfes, der zu einer vollständigen Zersplitterung führen könne. Schon anderen Gruppen, die sich von ihren lokalen Wurzeln verabschiedeten, um in ihrer Ausrichtung immer radikaler und internationaler zu werden – in den Neunzigern war dies in Algerien und Ägypten zu beobachten, später im Irak, in Indonesien und Saudi-Arabien – brachte diese Entwicklung schnell den Verlust jeglicher Unterstützung durch die Zivilbevölkerung.

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