Gewalt und Provokation beider Seiten. So lässt sich das Wochenende (dessen Ereignisse nicht übermäßig aus dem Rahmen fallen und die keinesfalls eine besondere Eskalation darstellen) in Israel und den palästinensischen Gebieten beschreiben. Am Sonntag demonstrierten unter hohem Polizeiaufwand in Ost-Jerusalem ultraorthodoxe Juden. Anlass war der Besuch des US-Sondergesandten George Mitchell. Man wolle ihm deutlich machen, "dass wir hier das Sagen haben." Die Demonstration war auch in nationalistischen Kreisen umstritten. Eigentlich sollte der Aufmarsch verboten werden, doch die Polizei wies dieses Ansinnen zurück. Letztlich provozierten nur etwa 30 Teilnehmer die Bewohner des östlichen Jerusalems. Palästinensische Aktivisten nutzten ebenfalls die Demonstration, um gegen die Siedlungspolitik zu demonstrieren.
Bei Demonstrationen an der Grenze zwischen Israel und dem Gaza-Streifen wurden am Samstag Aktivisten beschossen, nachdem sie eine Sperrzone der Armee auf der palästinensischen Seite betreten hatten. Dabei wurden vier Menschen verletzt.
Währenddessen macht die Hamas mit einem Animationsfilm deutlich, dass sie ihren Trumpf in Form des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit weiter einsetzen will, um ihre Ziele zu verfolgen. In dem Film machen sie sich über die wiederholte Hoffnung der israelischen Seite lustig, den entführten 23-jährigen lebend zu befreien. Ein hochrangiger Vertreter der Hamas distanzierte sich aber von dem Video. Man werde keine Gefangenen töten, dies sei mit "unserer Moral und unserer Religion nicht vereinbar", sagte Mahmud Al-Zahar am Sonntag. Trotzdem hofft die Hamas darauf, bei einem Gefangenenaustausch möglichst viele Gefolgsleute zu befreien.
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