Sonntag, 21. März 2010

Gewalt im Westjordanland fordert vier Todesopfer - Stimmung heizt sich zunehmend auf - Netanjahu weist Forderungen nach Siedlungsstopp zurück


Unterschiedlicher hätten die Bilder aus dem Nahen Osten nicht sein können.Während der UN-Chef Ban Ki-moon im Gaza-Streifen seine Solidarität ausdrückte und sagte, man stünde an der Seite der dortigen Bevölkerung, wurden in den vergangenen 48 Stunden vier Palästinenser getötet. So starben heute zwei  Palästinenser in Nablus. Einer davon erlag erst Stunden nach dem Vorfall seinen schweren Verletzungen. Die israelische Armee gab an, zwei Männer hätten versucht einen Soldaten anzugreifen und zu überwältigen. Daraufhin habe man das Feuer eröffnet. Dabei seien aber nur Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt worden. Palästinensische Ärzte widersprachen der Darstellung und sagten, es sei scharfe Munition verwendet worden.


Damit wächst die Zahl der Zwischenfälle und die Wut der Bewohner, sowohl im Westjordanland, als auch im Gaza-Streifen. Im Westjordanland wurden bereits gestern zwei junge Männer von der Armee getötet. In der Stellungnahme einer NGO ist von Kriegsverbrechen die Rede, da der Waffeneinsatz unter den festgestellten Umständen nicht gerechtfertigt werden könne. Die Opfer waren 16 und 20 Jahre alt. Im Gaza-Streifen antwortete die israelische Armee gestern und vorgestern auf den Beschuss mit Kassam-Raketen, die einen Mann töteten, mit schweren Luftangriffen.

Mit den Gefechten zwischen Steinen und Gummigeschossen, bzw. scharfer Munition geht auch die Abriegelung ganzer Dörfer einher. Wie in diesem Klima überhaupt an Gespräche zu denken ist, vermag wohl keiner der Beteiligten im sogenannten Friedensprozess zu sagen. Zur Abriegelungspolitik:


Währenddessen sagte Israels Premier Benjamin Netanjahu, dass es keinen Siedlungsstopp geben werde. Damit weist er eine wichtige US-Forderung zurück. Gleichzeitig bekräftigte er seine Gesprächsbereitschaft, auch über den gesamten Konflikt-Katalog, wie territoriale Fragen. Wie Netanjahu aber erwarten kann, damit ernst genommen zu werden, vermag wohl niemand zu beantworten. Glaubwürdigkeit und Friedenswillen lassen sich aus der Kluft zwischen Gesagtem und den wirklichen Handlungen nicht herauslesen. 

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