Mindestens 45 Menschen wurden gestern bei Kämpfen zwischen Al-Shabab-Milizen und regierungstreuen Kämpfern in Dusamareb, die Provinzhaupstadt von Galgadud, etwa 560 Kilometer nördlich von Mogadischu getötet. Seit Dezember 2008 war es in der Stadt ruhig geblieben, als Kämpfer der als moderat und regierungsfreundlich geltenden Ahlu-Sunna-Miliz den Ort erobert hatten.
Etwa 100 Menschen sollen bei den Kämpfen verletzt worden sein, sagte ein Sprecher einer lokalen NGO. Die Zahl der Opfer könnte noch deutlich ansteigen, Bewohner würden immer noch die Leichen aufsammeln, sagte ein Sprecher. Ein Dorfbewohner sagte, man habe bereits 77 Tote geborgen.
Nachdem Al-Shabab bekannt gegeben hatte, die Stadt erobert zu haben, sollen die Ahlu-Sunna-Milizen die Kontrolle zurückerlangt haben. Die Stadt gilt als strategisch wichtig zwischen dem zum Großteil von Al-Shabab kontrollierten Mogadischu und dem regierungsfreundlichen Puntland. Deswegen werden weitere Angriffe von Al-Shabab befürchtet. Der Angriff verdeutlicht trotz der einstweiligen Niederlage die Stärke von Al-Shabab, die in den vergangenen Wochen immer wieder angekündigt hatte, ihren Einflussbereich in den Norden und auch über die Grenze hinweg nach Kenia ausweiten zu wollen.
Nach IRIN-Angaben sind zwischen 30.000 und 40.000 Menschen wegen den Kämpfen auf der Flucht. Sie befürchten die Rückkehr der Al-Shabab-Milizen und das Aufflammen neuer Kämpfe.
Der Präsident der Übergangsregierung sagte in Nairobi, man werde bis Ende Januar die Terroristen aus der Hauptstadt vertreiben. Betrachtet man die vergangenen Jahre des Konflikts erscheint dies nicht nur als frommer Wunsch, sondern auch als Utopie.
Aktueller Bericht zu Al-Shabab vom kenianischen NTV:
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