Montag, 18. Januar 2010

Koordinierter Taliban-Angriff hält Kabul in Atem - Bilder zeigen Gefechte auf offener Straße


Die Bilder sind frisch, die genaue Lage unklar. Militante zündeten heute morgen in Afghanistans Hauptstadt Bomben und eröffneten das Feuer auf Sicherheitskräfte. Ziel war das Regierungsviertel. Mindestens zwei Einkaufszentren wurden angegriffen, noch immer sollen die Gefechte andauern. Berichte sprechen von vielen Toten, mindestens neun sind es bis zur Stunde. AP berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass die Lage wieder im Griff sei, doch noch immer sollen sich Taliban-Kämpfer in der Stadt aufhalten.



Bilder einer weiteren Explosion:



Ein paar Tage vor der internationalen Afghanistan-Konferenz in London beweisen die Taliban ihre Schlagkraft. Die USA zeigten sich nicht überrascht. Der US-Abgesandte für Afghanistan und Pakistan Richard Holbrooke sagte, die Taliban seien verzweifelt. Sie würden aber keinen Erfolg haben. Trotzdem zeigt der schwerste Angriff in Kabul seit Februar 2009, wie fragil die Sicherheitslage im Land ist. Befürworter einer Appeasement-Politik, die mit moderaten Taliban verhandeln wollen, müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sich Teile der militanten Kämpfer wirklich für eine Verhandlungslösung interessieren könnten, sehen sie doch die Möglichkeit einen Sieg zu erringen. Gleichzeitig wird die Dringlichkeit deutlich, neue Lösungen in der Bekämpfung der Aufständischen und für eine Befriedung des Landes zu suchen. Allerdings ohne die Bevölkerung einfach im Stich zu lassen unter einem möglichen repressiven und menschenverachtenden Regime.

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