Nachdem die NATO bekannt gegeben hatte, 10 Aufständische bei einem Luftangriff in der Provinz Kunar getötet zu haben, mehren sich die Zweifel an dieser Darstellung. Bereits kurz nach dem Angriff hatten Agenturen von zivilen Opfern berichtet. Nach afghanischen Angaben soll es sich bei acht der Opfer um 12- bis 14-jährige unschuldige Schüler handeln. Ermittler untersuchten im Auftrag des Präsidenten diese Vorwürfe und bestätigten sie heute. Damit wäre dies ein weiterer Rückschlag für die NATO-Strategie auf Zivilisten mehr Rücksicht zu nehmen und weitere Todesfälle, die nur allzu oft nicht an die Öffentlichkeit gelangen.Obwohl deutlich mehr Zivilisten von den Taliban getötet werden, erregen diese Todesfälle durch NATO-Truppen den Zorn der Afghanen. Nach den neuesten Zahlen kamen von Januar bis Oktober mehr als 2.000 Zivilisten bei Kämpfen und Anschlägen ums Leben, zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Knapp 70 Prozent davon fielen den Taliban zum Opfer. Bei möglichen Fehlern der ISAF-Truppen muss immer wieder die schwierige Kommandostruktur, das unübersichtliche Stammesgeflecht und die Taliban-Taktik Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen, berücksichtigt werden. Trotzdem ist jeder Fehler verantwortlich für Menschenleben und muss Konsequenzen haben.
Kurze Doku zu zivilen Opfern vom Juni:
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