Donnerstag, 12. November 2009

Nur das Wetter ändert sich in Somalia - und die Flüchtlingszahlen


Nein es ist nicht genug. Es ist nie genug, was in den meisten Ländern der Erde geschieht, dass nicht darüber der Mantel des Schweigens der internationalen Gemeinschaft ausgebreitet wird. Da müssen schon viele Kinder verhungern, mit aufgeblähten Bäuchen daliegen, die Fliegen summen - wie man sich das eben vorstellt. Die Sonne scheint dazu. Ein pittoreskes Fresko des Elends.

In Somalia regnet es gerade und was sich nach Erleichterung anhört - schließlich ist man ja in Afrika - verschlimmert die verzweifelte Lage der Menschen immer weiter. Dazu kommen die schlechte medizinische Versorgung, unzureichende sanitäre Anlagen und eine Verminderung der Hilfslieferungen. Zwei kleine Kliniken versorgen beispielsweise in einem Gebiet mehr als 90.000 Menschen. Die Lage hat sich seit 2008 (siehe Karte) noch weiter verschlechtert. Menschen, die zurückkehren finden ihre Häuser zerstört vor, oder müssen vor neuer Gewalt flüchten.


OCHA
Ein NGO-Vertreter sagte:
"Yesterday [8 November], a two-year-old boy weighing 3.5kg was brought to the clinic… Normally he should have weighed over 10kg. Unfortunately, that is becoming more frequent than in the past."


Das UNHCR schätzt, dass etwa 900.000 IDPs in und um Mogadischu "hausen". Das ist mehr als die Hälfte aller IDPs im Land (etwa 1,55 Millionen).

Eine Bewohnerin, die seit 2007 in einem Lager, etwa 20 Kilometer außerhalb der somalischen Hauptstadt lebt, erzählt sie habe anfangs noch 100 Kg Hirse, 10 Kg Bohnen, 10 Kg Haferbrei und 3 Liter Öl für ihre Familie monatlich bekommen, dann aber:  

"First they reduced it [sorghum or maize] to 75kgs per month, and about four months ago they cut all food aid by half so that we now get 37kg of maize or sorghum, 5kg of beans, 5kg of porridge and 1.5ltr of cooking oil. Now, we don’t get oil or beans. I don’t know what we will do but it is getting harder and harder to feed the children."
Spender sind zurückhaltend aufgrund der Wirtschaftslage und vor allem wegen der sich ständig verschlechternden Sicherheitslage. Heute wurde im Norden des Landes ein Richter erschossen, der Piraten und Mitglieder von Rebellengruppen verurteilt hatte. Allein in den vergangenen acht Wochen wurden damit mehr als 300 Menschen in den verschiedensten Regionen Somalias getötet.

Eine ausführliche Reportage vom Juni von France24, welche die grundsätzlichen Risiken und Entwicklungen im Land anschaulich beschreibt:


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