Montag, 26. Oktober 2009

Waffenstillstand im Kongo brüchig - In Nigeria schweigen seit gestern nacht die Waffen


Ehemalige Tutsi-Rebellen warnen vor Ausbruch neuer Gewalt in der DR Kongo

Ehemalige Rebellen, die in die reguläre kongolesische Armee eingebunden wurden, warnen vor einem Ende des brüchigen Waffenstillstandes. Die Warnung kommt ungefähr ein Jahr nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens. Die Situation der Menschen sei "katastrophal", und die "Hoffnung auf Frieden weiter entfernt denn je."Außerdem seien die Truppen "indiszipliniert", was leicht untertrieben ist, bei den Berichten über Massaker und Vergewaltigungen auf allen Seiten. Die Rebellen sind Anhänger des ehemaligen Rebellenführers General Laurent Nkunda, der im Januar von ruandischen Truppen festgenommen wurde.


Laurent Nkunda (IRIN)

Wie zur Bestätigung gab heute die Armee der DR Kongo (FARDC) bekannt 15 FDLR-Rebellen getötet und dabei ihre Basis in Nord-Kivu überrannt zu haben.

Knapp vier Wochen nach der Amnestie schweigen in Nigeria die Waffen

Die Rebellenvereinigung "Movement for the Emancipation of the Niger Delta" (MEND) hat zum 25.10. 0.00 Uhr einen einseitigen Waffenstillstand verkündet, der unbefristet gilt. Er ist eine Reaktion auf intensive Verhandlungen zwischen Regierungen und Rebellen, die sich nach dem 4. Oktober und damit nach dem eigentlichen Ablauf der Amnestiefrist weigerten die Waffen abzulegen und weiterhin Anschläge auf Öleinrichtungen verübten. Nun sollen auch sie in den Entwaffnungs- und Resozialisierungsprozess eingebunden werden. Angeblich sollen etwa 15.000 von geschätzt 17.000 Rebellen, die im Niger-Delta operierten ihre Waffen abgelegt haben. Doch ist unklar, was den Wandel der MEND herbeiführte. Ziel war immer eine bessere Beteiligung an den Öleinnahmen und eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Dazu sollte ein bestimmter Prozentsatz der Ölgewinne (10%) in die regionale Entwicklung fließen. Ob dies wirklich geschieht, oder nur die MEND-Mitglieder direkt profitieren, muss sich erst noch zeigen. Eine Vereinbarung über die Verteilung wurde jedenfalls noch nicht getroffen.


MEND-Rebellen vor der Amnestie (AFP)

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