Der "Krieg" in Afghanistan ist kein Krieg - zumindest keiner, der im kollektiven Gedächtnis der deutschen Bevölkerung eine Rolle spielt. Diese Woche nahm man vielleicht zur Kenntnis, dass US-Präsident Trump per Tweet die Gespräche mit den Taliban aufkündigte, doch dies auch eher aus dem gleichen Interesse heraus, wie wenn Menschen am Unfallort langsamer fahren und mit dem man jede Handlung des Mannes, der kaum zwei Sätze am Stück fehlerfrei formulieren kann, verfolgt.
Doch was aus deutscher Sicht noch relevanter und aktueller wäre - nämlich das Aussetzen der Mission der Bundespolizei, die im Zuge einer Anschlagsserie angegriffen wurde, dies bleibt Randnotiz. Ganz gut illustriert durch die Meldung beim ZDF - keine Details, keine politischen Stimmen, eine reine Agenturmeldung:
Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ebenfalls kaum Aufmerksamkeit erfahren. Mehr als zehn Milliarden Euro Einsatzkosten, 18 (!) Jahre vor Ort, doch kaum jemand daheim kennt Mission und Verlauf des Afghanistan-Einsatzes. Dabei wurden 58 deutsche Soldaten in den knapp zwei Jahrzehnten getötet, außerdem drei Polizisten.
Politisch bleibt es dünn, die widersprüchliche und irrationalen Einlassungen Trumps werden dabei kaum helfen. Doch auch wenig Politikerinnen und Politiker in Deutschland wollen wirklich die Karten auf den Tisch legen. Deswegen:
Fast zehn Jahre danach, beschäftigen diese Ereignisse die Beteiligten noch immer. Eindrücklich schildern sie, wie sich Krieg anfühlt. Ein Krieg, den die meisten Bürgerinnen und Bürger nie als einen solchen gesehen haben, sondern lieber darauf dräng(t)en Afghanistan zum sicheren Herkunftsstaat zu erklären. Die Radio-Doku zeigt eine andere Sicht darauf - nämlich schlicht die Realität.
Doch was aus deutscher Sicht noch relevanter und aktueller wäre - nämlich das Aussetzen der Mission der Bundespolizei, die im Zuge einer Anschlagsserie angegriffen wurde, dies bleibt Randnotiz. Ganz gut illustriert durch die Meldung beim ZDF - keine Details, keine politischen Stimmen, eine reine Agenturmeldung:
Quelle: Screenshot zdf.de |
Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ebenfalls kaum Aufmerksamkeit erfahren. Mehr als zehn Milliarden Euro Einsatzkosten, 18 (!) Jahre vor Ort, doch kaum jemand daheim kennt Mission und Verlauf des Afghanistan-Einsatzes. Dabei wurden 58 deutsche Soldaten in den knapp zwei Jahrzehnten getötet, außerdem drei Polizisten.
Politisch bleibt es dünn, die widersprüchliche und irrationalen Einlassungen Trumps werden dabei kaum helfen. Doch auch wenig Politikerinnen und Politiker in Deutschland wollen wirklich die Karten auf den Tisch legen. Deswegen:
Geblieben ist ein Einsatz ohne Ziel. Aber so sonderbar das klingen mag: Er fühlt sich zum ersten Mal realistisch an. All die hehren Nebenziele sind weg, die wenig mit diesem Land zu tun hatten, dafür viel mit dem guten Gewissen der Deutschen. Was jetzt noch bleibt? Wer im Camp Marmal nachfragt, was sie denn als sinnvolles Ziel gerne von der Politik gesetzt sähen, bekommt von allen Gesprächspartnern ungefähr die gleiche Antwort: „Die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Erde muss ein Interesse an einem stabilen Afghanistan haben.“Eine neue Feature-Reihe macht aktuell aber wenigstens die Erlebnisse der Bundeswehr-Angehörigen sichtbar. "Killed in Action - Deutschland im Krieg" ist eine NDR-Produktion und fragt in sechs Teilen nach den Erfahrungen und Folgen des Einsatzes. Konkret geht es um ein Gefecht aus dem Jahre 2010, wo mehr als acht Stunden Fallschirmjäger aus Niedersachsen sich nahe Kundus ein Gefecht mit Taliban - das wohl schwerste in der Geschichte der Bundeswehr.
Quelle: Screenshot NDR |
Fast zehn Jahre danach, beschäftigen diese Ereignisse die Beteiligten noch immer. Eindrücklich schildern sie, wie sich Krieg anfühlt. Ein Krieg, den die meisten Bürgerinnen und Bürger nie als einen solchen gesehen haben, sondern lieber darauf dräng(t)en Afghanistan zum sicheren Herkunftsstaat zu erklären. Die Radio-Doku zeigt eine andere Sicht darauf - nämlich schlicht die Realität.
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