Die Zahl der Selbstmorde in den USA ist zwischen 1999 und 2014 um 24
Prozent gestiegen. Nahezu in jeder Altersgruppe gingen die Zahlen
laut einer aktuellen Studie des Nationalen Zentrum für Gesundheitsdaten (NCHS) deutlich nach oben. Vor allem in den vergangenen 10 Jahren.
Mittlerweile liegt die Zahl der Suizide bei 13 pro 100.000 Einwohnern. Es ist nicht einfach sich den Gründen anzunähern, auffällig ist vor allem, wie wenig dieser Sachverhalt in der öffentlichen Debatte thematisiert wird. Ein Artikel in Foreign Policy spricht von einer "boiling frog situation", also einer schleichenden Entwicklung, deren Folgen nur bei der Betrachtung eines längeren Zeitraums offenbar werden.
Noch sind die USA damit knapp außerhalb der "Top 30", bemerkenswert ist jedoch der Anstieg, der entgegen den Trends in anderen Industrienationen steht.
Suizide sind politisch schwierig zu adressieren, da kurzfristige Maßnahmen und populistische Forderungen ganz offensichtlich nicht geeignet sind, dem Problem entgegenzuwirken. Vor allem kommen Selbstmorde in gesellschaftlichen Gruppen vor, die auch ansonsten wenig beachtet oder ohnehin benachteiligt werden: Indigene, weniger Gebildete oder Veteranen. Der Artikel wählt folgende Worte, um dies zu beschreiben: "Suicide happens in our culture’s shadows."
Es gibt auch geographische Auffälligkeiten, das Vorhandensein eines sog. "suicide belt". Gemeint sind damit die Bundesstaaten Arizona, Colorado, Idaho, Montana, Nevada, New Mexico, Oregon, Utah und Wyoming, die vom Niedergang der Industrie und anderen wirtschaftlichen Umwälzungen besonders stark getroffen wurden. Verbreiteter Waffenbesitz, wirtschaftlicher Niedergang und Perspektivlosigkeit sind dort der Nährboden für den starken Anstieg.
Lösungen, wie die Absicherung der Existenz, soziale Hilfen und Bildung sind teuer, wirken erst langfristig und werden insbesondere durch die starke Polarisierung der politischen Landschaft ideologisch aufgeladen und zerrieben.
Insofern wirkt die Forderung am Ende des FP-Artikels hilflos, ist aber die einzig logische Schlussfolgerung: "The time is now; suicide has already cost us far too much."
Quelle: NCHS, National Vital Statistics System, Mortality, via: http://www.cdc.gov/nchs/products/databriefs/db241.htm |
Mittlerweile liegt die Zahl der Suizide bei 13 pro 100.000 Einwohnern. Es ist nicht einfach sich den Gründen anzunähern, auffällig ist vor allem, wie wenig dieser Sachverhalt in der öffentlichen Debatte thematisiert wird. Ein Artikel in Foreign Policy spricht von einer "boiling frog situation", also einer schleichenden Entwicklung, deren Folgen nur bei der Betrachtung eines längeren Zeitraums offenbar werden.
Die Schattenseite des amerikanischen Modells der Eigenverantwortung scheint immer mehr Verlierer zu produzieren. Viele von ihnen sehen als einzigen Ausweg dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. |
Noch sind die USA damit knapp außerhalb der "Top 30", bemerkenswert ist jedoch der Anstieg, der entgegen den Trends in anderen Industrienationen steht.
Suizide sind politisch schwierig zu adressieren, da kurzfristige Maßnahmen und populistische Forderungen ganz offensichtlich nicht geeignet sind, dem Problem entgegenzuwirken. Vor allem kommen Selbstmorde in gesellschaftlichen Gruppen vor, die auch ansonsten wenig beachtet oder ohnehin benachteiligt werden: Indigene, weniger Gebildete oder Veteranen. Der Artikel wählt folgende Worte, um dies zu beschreiben: "Suicide happens in our culture’s shadows."
Es gibt auch geographische Auffälligkeiten, das Vorhandensein eines sog. "suicide belt". Gemeint sind damit die Bundesstaaten Arizona, Colorado, Idaho, Montana, Nevada, New Mexico, Oregon, Utah und Wyoming, die vom Niedergang der Industrie und anderen wirtschaftlichen Umwälzungen besonders stark getroffen wurden. Verbreiteter Waffenbesitz, wirtschaftlicher Niedergang und Perspektivlosigkeit sind dort der Nährboden für den starken Anstieg.
Lösungen, wie die Absicherung der Existenz, soziale Hilfen und Bildung sind teuer, wirken erst langfristig und werden insbesondere durch die starke Polarisierung der politischen Landschaft ideologisch aufgeladen und zerrieben.
Insofern wirkt die Forderung am Ende des FP-Artikels hilflos, ist aber die einzig logische Schlussfolgerung: "The time is now; suicide has already cost us far too much."
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