Samstag, 30. April 2016

Per App öffentlich chatten - oder: Privatsphäre besteht ohnehin nur noch auf dem Papier

Finally!

Man musste schon befürchten, niemand schafft die Möglichkeit endlich die eigenen privaten Chats einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


Dank der App "Talkshow" ist dies nun möglich.

"Soll ich noch was von Kaisers mitbringen?"
"Ja, die Butter ist alle."
"Ok, bis gleich."


"Hey, wie gehts?"
"Thx, gut. Und selbst?"
"Ach ja, passt."


Absolute Perlen.

Bedenken, dass dies ein weiteres Einfallstor zur Schwächung der virtuellen Privatsphäre sein könnte, lassen sich leicht mit dem Argument, dass dies ja ohnehin in der Kakophonie des Netzes untergeht, beiseite wischen.

Und letztlich sind solche Argumente auch stimmig. Zumindest wenn sie in den Kontext von eigenen Daten und Privatsphäre gesetzt werden. Denn dann zeigt sich, dass nicht problematisch ist, wenn manche Menschen per App ihrem digitalen Geltungsbedürfnis nachkommen und andere sich von solchen Chats unterhalten lassen wollen. 
 


Screenshot https://talkshow.im/

Sondern der Hintergrund, dass Unternehmen schon heute wie selbstverständlich alle unsere Chats speichern, auf die eine oder andere Art auswerten und wir nicht verhindern können (ohne den digitalen Tod zu sterben), dass nicht nur unsere Metadaten, sondern oftmals unsere konkreten Inhalte Gegenstand einer umfassenden Datenspeicherung und -analyse sind.

Eine solche App legt also eigentlich nur offen, was gegenwärtig 24/7 geschieht. Nur dass die Leserschaft in diesem bisherigen Zusammenhang ein etwas exklusiverer Kreis ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen