Samstag, 2. Januar 2016

Abschluss des "Afghanischen Tagebuchs": Zarte Hoffnung, harte Realität

"Ich glaube, wir wissen oft nicht, wer Freund ist und wer Feind. Meine Definition von Freund und Feind in Afghanistan ist sicher eine ganz andere als die eines westlichen Politikers."
- Sima Samar, Vorsitzende der afghanischen Menschenrechtskommission -



Die Bilanz des Militäreinsatzes in Afghanistan nach zwei Jahren des Zusehens und Zuhörens im Rahmen des Multimediaprojekts der ARD "zwiespältig" zu nennen, fällt schwer. Die Sicherheitslage in Afghanistan zu schönen, gelingt selbst in offiziellen Berichten nur noch zum Teil. Fakt ist: mehr als eine teilweise Kontrolle des Landes durch die offiziellen Sicherheitskräfte gibt es nicht, fast täglich gibt es Anschläge und Angriffe durch militante Gruppen. Das Projekt der tagesschau erinnert an die Menschen in einem Land, das als sicherer Ort gelten soll, um dorthin Flüchtlinge zurückzuschicken und die Militärmissionen zügig zu beenden.

Das "Afghanische Tagebuch" zeigt, dass dies nur ein frommer Wunsch ist. Gerade zu einem Zeitpunkt, in dem die deutscher Sicherheit auch in Syrien verteidigt werden soll, ist es wichtig nicht zu vergessen, dass dies bereits am Hindukusch der Fall gewesen sein soll. Substantielle Schlussfolgerungen für eine langfristige Strategie, zivile Konfliktbearbeitung, Dialog auf Augenhöhe oder ähnliches, ergaben sich daraus kaum.

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