Einem "Soundtrack des Krieges" kann man sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise annähern. Als beste Untermalung von Kriegsszenen in Film und Fernsehen zum Beispiel. Da braucht es dann vor allem getragene Klänge, die für Zeitlupe und Pathos taugen.
Oder mit dem Versuch einer echten Reflexion in und bei einer Diskussion der Musik, wie das zum Beispiel auf dem International Edinburg Festival versucht wurde:
In modernen Kriegen spielt die Musik schon während des Konflikts eine Rolle. Es geht nicht um die Bebilderung oder die Aufarbeitung, sondern ist eine echte Begleitung des Kriegsgeschehens. Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Musik hat im Zusammenhang mit Kriegen und Konflikten einen festen Platz. Doch genauso wie sie Hoffnung und Freude bereiten kann, genauso kann sie als Waffe - physisch und psychisch - eingesetzt werden.
Screenshot yookamusic.com
Oder mit dem Versuch einer echten Reflexion in und bei einer Diskussion der Musik, wie das zum Beispiel auf dem International Edinburg Festival versucht wurde:
In modernen Kriegen spielt die Musik schon während des Konflikts eine Rolle. Es geht nicht um die Bebilderung oder die Aufarbeitung, sondern ist eine echte Begleitung des Kriegsgeschehens. Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Was die modernen Krieger der westlichen Länder seit dem Zweiten Weltkrieg von ihren historischen Vorgängern unterscheidet, ist der Pop, der ihnen als erste eigenständige Jugendkultur eine Brücke zur Heimat schlagen konnte, die fast so wichtig wurde wie die individuellen Bande zu Familie und Daheim. Denn Pop ist ein Stück Heimat, das sich ohne weiteres an die Front transportieren lässt, egal ob als Kassette mit Rockmusik, wie im Vietnamkrieg, oder als Datenpaket auf einer Festplatte, wie derzeit im Irak.Das schlägt sich auch in selbst gedrehten Videos der Soldaten nieder. Auch an der "Heimatfront" wurde Musik zu mehr als bloßen Schlacht- oder Schmähgesängen, sondern Teil der Popkultur. Am bedeutendsten waren zumeist Anti-Kriegs-Lieder, es gab aber auch zahlreiche Gegenbeispiele, die den Mut und die Tapferkeit der kämpfenden Truppen besagngen. So zum Beispiel während des Vietnam-Krieges, wie der SPIEGEL darstellt:
Mehr als 330 Songs über den Vietnamkrieg aus den Jahren zwischen 1961 und 2008 hat das deutsche Musiklabel "Bear Family Records" auf 13 CDs zusammengetragen - zusammen mit einem schwergewichtigen Begleitbuch. Die Vielzahl an Songs in dieser Sammlung zeigt vor allem eines: Der Krieg wurde nicht nur mit Maschinengewehren und Napalm geführt. Über die Lautsprecher der Musikanlagen lieferten sich Kriegsgegner und -befürworter in der US-Gesellschaft einen Schlagabtausch.Für die tatsächlichen Opfer kann Musik eine ungeahnte Bedetung erhalten. Während des Krieges ist sie Ausdruck einer Hoffnung und Sehnsucht nach Normalität, danach als Postkonfliktphänomen ist sie Beweis für die eigene Lebendigkeit und der möglichen Rückkehr in das normale Leben, in dem Kultur und Freude einen Platz haben. Ein Artikel von Qantara dazu:
«Kein Krieg der Welt kann Musik verstummen lassen, kulturelle Identität lässt sich nicht vernichten. Sie lebt weiter in den Herzen der Menschen.» Und so interpretierten die Musiker ein Programm mit westlichen Kompositionen und zeitgenössischen orientalischen Orchesterwerken, die ihre Sehnsüchte in Noten fassen. So wie in dem Stück «My beautiful Homeland» (Mein schönes Heimatland), dem allen voran Raeds Bruder Jehad als Violinist mit einem umjubelten Solo musikalische Form gab.Jonathan Pieslaks Buch mit dem Titel "Sound Targets: American Soldiers and Music in the Iraq War" beschäftigt sicher tiefergehend mit der Bedeutung von Musik für Soldatinnen und Soldaten. In einem Artikel der New York Post sagt er:
His biggest surprise? The musical diversity. “Civilians have a notion that members of the military are uniform in beliefs — they are all lined up in rows, wear the same clothes and have the same haircut,” Pieslak says. That uniformity might be true on a mission, but back on base, music runs wild.
Soldiers might listen to rap and metal by Eminem, Metallica and Slayer to get psyched while heading out in their Humvees, but during downtime, they add country, gospel, punk and new wave, for example, to the mix.
Even the soldiers were startled by the variety. “I had no idea people listened to country music until I joined the Army,” says Spc. Colby Buzzell, who served a yearlong tour in Iraq in 2003. Buzzell would clean his guns to the Cure and the Smiths — but listen to Slayer before missions, he told Pieslak.
Jazz was a sleep aid for Sgt. 1st Class Ronald Botelho, who was deployed to Iraq three times, and an interview Pliesak posted on his site, says he bought more than 700 CDs there, many on the black market.
With stereo-ready vehicles, music can sometimes be unavoidable — not always a good thing.
Buzzell recalls when a soldier put on the Chipmunks’ Christmas CD while on patrol in Samarra. “We’d be listening to it for hours,” he says. “You are screwed if you don’t like what is playing.”Eine Dokumentation von Al-Jazeera aus dem Jahr 2012 beschäftigte sich mit dem Gebrauch von Musik zum Zweck der Folter. In Guantanamo Bay und Abu Ghraib wurden Insassen u.a. mit Liedern aus der Sesamstraße zermürbt:
Musik hat im Zusammenhang mit Kriegen und Konflikten einen festen Platz. Doch genauso wie sie Hoffnung und Freude bereiten kann, genauso kann sie als Waffe - physisch und psychisch - eingesetzt werden.
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