Mittwoch, 26. Juni 2013

Prosperität und Stabilität in Afrika?!

Trotz des Titels sollen hier nicht immer nur Konflikte und Krisen des afrikanischen Kontinents thematisiert werden, wenn es auch andere Beispiele gibt. Dazu die aktuelle Ausgabe von Mit offenen Karten:


 
Somaliland wird hin und wieder als Beispiel genannt, steht es doch so im krassen Gegensatz zu anderen Teilen des Landes (bzw. der Region):

It is all part of a Somali puzzle: how one area of the country, the northwest, also known as Somaliland, can seem so peaceful and functional — so normal, in fact — while the rest continues to be such a violent, chaotic mess.

Auch Sierra Leone, Malawi, Senegal und Kap Verde stehen für positiven Wandel (in Ansätzen) und die Etablierung von politischen und wirtschaftlichen Reformen. Mauritius reiht sich in diese Aufzählung ein. Allerdings machen die Beispiele deutlich, dass eine bloße Übertragung auf andere Staaten nicht sinnvoll wäre und die Vielfältigkeit eines als monolithisch strukturierten Kontinents vollkommen vergisst. Eine Studie über Maurititus von 2010 fragt:

What explains the success of Mauritius, a top performer among African countries? It has mostly followed growth-enhancing policies, which can in turn be attributed to sound institutions. But from where did the institutions come? Mauritius chose well around the time of independence in 1968, for example opting for the rule of law over nationalization of its sugar plantations. Some fundamental determinants that econometrically can explain success worldwide do not work within Africa: size, remoteness, tropics, and ethnic fragmentation. An intriguing theory: small islands that were populated entirely by immigrants escape the ethnic conflict that arises when one group is indigenous.

Auch die Weltbank versucht mit einem eigenen Blog Aufmerksamkeit auf "afrikanische Erfolgsstories" zu lenken. Allerdings betrachten manche Kritiker diese Darstellung als irreführend, da Weltbank und Internationaler Währungsfonds auf der anderen Seite oftmals Ursache von Fehlentwicklungen seien. Auch was die Frage der Menschenrechte betrifft, stößt das Gebaren der Institution auf Kritik. Zuletzt bleibt bei Betrachtungen offen, inwiefern wirklich zivilgesellschaftliche und politische Verbesserungen festzustellen sind, oder allein das Wirtschaftswachstum und dessen Effekte (die oftmals kurzfristiger oder elitenzentrierter Natur sind) betrachtet werden.

1 Kommentar:

  1. Botswana funktioniert fast schon traditionell auch recht gut. Nur mit der Einkommensverteilung hapert es doch deutlich.

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