Radikalislamistische Kämpfer aus Mali sollen auf der Flucht vor den internationalen Truppen Schutz im Norden Darfurs suchen. In einem Bericht der Sudan Tribune vom 06.02.13. heißt es, dass die Sudanese Revolutionary Front (SRF), welche in Opposition zur sudanesischen Regierung steht, den Grenzübertritt der Militanten bestätigt hat.
Danach sollen Mitglieder der Gruppe Ansar Ad-Dine (bestehend aus Ifoghas Tuareg, maurischen Berabiche und anderen lokalen Gruppen) den Sudan via Libyen in Absprache mit der Regierung in Khartum betreten haben. Die SRF sieht dies als Beweis für die Unterstützung von Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQIM) und ruft die internationale Gemeinschaft zum Eingreifen auf.
Der Wahrheitsgehalt der Anschuldigungen ist schwer einzuschätzen, die Regierung gab noch keinen Kommentar ab. Die SRF ist daran interessiert, die Zentralregierung in keinem guten Licht stehen zu lassen, mit Verbindungen zu Al-Qaida gelingt dies am einfachsten. Ansar ad-Dine allerdings ist kein Al-Qaida-Ableger, auch wenn die Gruppe den AQIM-Kämpfern offenbar Schutz bot.
Fest steht aber, dass Waffen und Unterstützung aus Libyen den Konflikt in Mali zusätzlich anheizten und diese Verbindungen auch für einen langen Fortgang des Konflikts sorgen könnten. Die langen, kaum kontrollierten Grenzen in der Region lassen effektive Kontrollen kaum zu. Kurioserweise wurden erst im Dezember Pläne für eine gemeinsame Sicherung der Grenze zwischen dem Sudan, Libyen und dem Tschad vorgestellt. Inwiefern dies mit ernsten Absichten einher ging, könnte nun in Frage gestellt werden.
Diese Meldung könnte zudem auch Frankreichs Pläne gefährden, bereits ab März die eingesetzten Truppen wieder abzuziehen. Ein sicherer Rückzugsort für Militante mit der Möglichkeit relativ ungehindert Staatsgrenzen überschreiten, diese Konstellation hat auch schon in der DR Kongo oder der Zentralafrikanischen Republik Konflikte immer wieder aufs Neue angeheizt.
Ob auch in Mali diese Gefahr droht? Dies wird eine Frage des Umgangs mit den Wurzeln der Gewalt und vor allem der Ernsthaftigkeit der internationalen Gemeinschaft sein, die diesen Konflikt auch nach dem scheinbar schnellen Sieg nicht vergessen sollte.
Wenn die Nato in Vorderasien und Afrika gescheitert ist, brechen der Kapitalismus und Multikulturalismus zusammen. Es wird eine nicht-grüne Ökopolitik etabliert. Mehr dazu auf meinem Blog.
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