Freitag, 24. Februar 2012

Konfliktbarometer 2011: 1 Jahr und 20 Kriege - und 2030?

Das neue Konfliktbarometer des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung listet für das vergangene Jahr 20 aktuelle bewaffnete Konflikte auf, die als Krieg klassifiziert wurden - so viele wie noch nie seit 1945.

Quelle aller Grafiken: HIIK

Neben der statischen Kartenversion vom Stand 2011, gibt es die Ergebnisse des Konfliktbarometers auch in einer interaktiven Version von 2009, in der alle bewaffneten Konflikte nach eigenen Kategorien sortiert und aufbereitet werden können. Ein genauer Blick lohnt, auch um die Verteilung der Konflikte und deren Intensitäten besser beurteilen zu können:


Neben der reinen Quantität, spielt auch die Qualität eine Rolle. Auch wenn der Hintergrund und die Ursache von Konflikten nicht immer einfach zu ermitteln sind - ethnische Konflikte können zum Beispiel politisch instrumentalisiert und befeuert, oder sogar erst ausgelöst werden, so lohnt ein Blick auf folgende Grafik:


Wie sehr sich mittlerweile die Schauplätze von Kriegen verändert haben seit 1945, zeigt folgende Grafik. Alle 20 Kriege 2011 waren (bzw. sind) innerstaatlicher Natur, von 388 bewaffneten Konflikten, sind "nur" 87 grenzüberschreitend. Allerdings bedeutet dies keinesfalls, dass der Großteil der Konflikte keine regionalen Auswirkungen haben. Die Entstehung rechtsfreier Räume, oder Flüchtlingsbewegungen sind nur zwei Beispiele, wie innerstaatliche Konflikte ausstrahlen können.



Dies also der Stand und die Entwicklung vom vergangenen Jahr. Bedenken muss man bei der Interpretation der Zahlen, dass beispielsweise natürlich auch die Erhebungen in den nordafrikanischen Staaten zu den Konflikten hinzuzählen, diese aber zum Teil befriedet wurden und nun politisch bearbeitet werden.

Einen Ausblick auf kommende Konflikte versucht das Arte-Format "Mit offenen Karten" (vom Januar diesen Jahres) und blickt auf mögliche Kriegsschauplätze im Jahr 2030:



Den in den Videos verwendeten Kartensatz gibt es auch interaktiv aufbereitet:




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen