Nun ist Indiens Krieg auch in den großen Medien angekommen. Nachdem die elf toten Polizisten vom Osterwochenende noch keine Meldung wert waren, fand der heutige Überfall nun Eingang in die Schlagzeilen. Es war der größte Angriff der maoistischen Rebellen seit Beginn des Kampfes. Mehr als 700 Rebellen griffen 120 Polizisten, die von einem Einsatz gegen die Naxaliten zurückkehrten, an und töteten mindestens 75 von ihnen. Damit töteten sie allein in den vergangenen acht Wochen mehr als 120 Menschen.
Medien werfen die Frage auf, warum die Operation so außer Kontrolle geraten konnte. Auch nach mehreren Stunden konnten keine Hilfskräfte zum Gefecht vordringen. Beinahe 50.000 indische Paramilitärs und Tausende weiterer Polizisten nahmen an der Operation in mehreren indischen Bundesstaaten teil. Die Stärke der Rebellen wird auf 20.000 geschätzt - 6000 bis 8000 davon Elitekämpfer. Sie sind mit Maschinengewehren, Raketenwerfern und Minen ausgerüstet. Erst in der vergangenen Woche hatten die indischen Behörden ihre Erfolge im Kampf gegen die Maoisten vorgestellt und angegeben mehr als 90 von ihnen in den vergangenen Monaten getötet zu haben. Eine Liste von Vorfällen des indischen Senders NDTV zeigt die Eskalation des Konflikts. Damit gerät auch der indische Innenminister Chidambaram unter Druck, der kurz nach dem Vorfall seine Bestürzung äußerte:
Seit Sommer vergangenen Jahres gibt es kaum eine Woche, in der keine Rebellen, oder Sicherheitskräfte getötet werden. Oft geraten auch unschuldige Zivilisten zwischen die Fronten, oder werden als angebliche Kollaborateure von den Naxaliten erschossen.
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