Mittwoch, 3. März 2010

Vier Tage vor den irakischen Parlamentswahlen tötet verheerender Anschlag mindestens 33 Menschen - weitere Gewalt befüchtet


Es sind noch vier Tage bis zu den Parlamentswahlen im Irak und es wird deutlich, dass extremistische Kämpfer den Gang zur Wahlurne unter allen Umständen verhindern wollen. Nachdem sich im Januar die Zahl der Bombenanschläge und Schussattacken im Vergleich zum Dezember fast halbiert hatte und auch der Februar trotz verheerender Anschläge auf schiitische Pilger insgesamt gesehen weniger Todesopfer als im Jahresmittel 2009 forderte, gehen Beobachter nun von einer Zunahme der Gewalt aus.

Heute zündeten Attentäter in der irakischen Stadt Bakuba, etwa 60 Kilometer von Bagdad entfernt, gleich drei Bomben. und töteten damit mindestens 33 Menschen. Eine Bombe detonierte in einem Krankenhaus, als Verletzte eingeliefert wurden. Zuerst zündete ein Selbstmordattentäter eine Autobombe neben einer Polizeiwache, dann zündeten die Angreifer in einem geparkten Auto im Stadtzentrum einen zweiten Sprengsatz. Als Helfer die Verletzten ins Krankenhaus brachten, zündete dort ein Selbstmordattentäter mitten unter ihnen einen Sprengstoffgürtel  Der Attentäter hatte ungehindert in das Gebäude eindringen können, weil er die Uniform eines Polizisten trug. Eine weitere Autobombe entdeckte die Polizei in der Nähe einer Straßensperre, die aber kontrolliert zur Explosion gebracht werden konnte. Am Mittag wurde in Bakuba eine Ausgangssperre verhängt.


Mehr als 300.000 Soldaten und etwa 600.000 Polizisten sollen die Wahl am Sonntag schützen. Sowohl Sunniten, als auch Schitten sehen sich benachteiligt bei dem kommenden Wahlgang. Beobachter befürchten deshalb bei einem knappen Wahlausgang neue Gewalt zwischen den religiösen Gruppen.


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