Mittwoch, 6. Januar 2010

Armee des Jemen startet Offensive gegen Al-Qaida - US-Vorgehen noch unklar - keine Fortschritte bei Friedensverhandlungen mit Houthi-Rebellen


Sicherheitskräfte haben im Osten und im Süden des Jemen eine Offensive gegen Al-Qaida-Kämpfer gestartet. Auch in der Hauptstadt Sana´a wurde die Sicherheit erhöht und Anti-Terror-Operationen  haben begonnen. Damit reagiert die Regierung auf Forderungen westlicher Länder, vor allem der USA und Großbritanniens der Terrorgefahr zu begegnen. Tausende von Soldaten sollen an den Kämpfen beteiligt sein. Anfang der Woche wurden zwei Militante, die in den gescheiterten Anschlag auf ein Flugzeug an Weihnachten involviert gewesen sein sollen, getötet.

Ausführlicher Bericht zu den aktuellen Vorgängen im Jemen vom 04.01.2010:



Inwiefern die USA eingesehen haben, dass eine bloße militärische Unterstützung, oder gar Intervention nutzlos oder kontraproduktiv sein könnte, ist bis zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Bisher gab es aber keine neuen (bekanntgewordenen) Angriffe, oder Hinweise auf eine Strategieänderung. Die ist aber dringend nötig. So schreibt auch die ZEIT:
Für Ende Januar bittet Großbritannien nach London zu einem globalen Jemen-Gipfel. Doch die frühere Kolonialmacht, die das Land schon vor 100 Jahren nie richtig in den Griff bekommen hat, weiß, dass es auf die neue Bedrohung keine schnelle und durchgreifende Antwort gibt. Ein überbevölkertes, in Anarchie verfallendes Staatsgebilde lässt sich weder durch ausländische Bodentruppen wieder zum Laufen bringen noch durch eine plötzliche Welle von Entwicklungshilfe. Zudem hat Jemens strauchelnder Präsident Ali Abdullah Saleh ganz andere politische Prioritäten als seine vielen westlichen Besucher, die jetzt wieder nach Sanaa eilen. Er will – koste es, was es wolle – den Krieg im Norden gewinnen und die Sezessionsbewegung im Süden unterdrücken. Die Umtriebe von al-Qaida dagegen sind für ihn eher lästiges Beiwerk, mit dem sich allerdings in den USA und in Europa zusätzliche Waffen- und Finanzhilfen für seinen Militärapparat eintreiben lassen.
Zum Angebot der Houthi-Rebellen zumindest mit Saudi-Arabien einen Waffenstillstand zu schließen, gibt es keine neuen Nachrichten. Durch die Konzentration der jemenitischen Sicherheitskräfte scheint an der nördlichen Front aber zumindest etwas Ruhe eingekehrt zu sein. Trotzdem starben am Wochenende bis zu 16 Menschen bei saudischen Luftangriffen. Staatliche Medien berichteten vom Tod eines Kindes durch Houthi-Rebellen am Sonntag.

Kurze Einschätzung des Journalisten Michael Bronner zur Lage und Situation der Menschen:



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